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Standardisierte Patienten für die Rektale Untersuchung
Standardized Patients for the Rectal Exam
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Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
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Text
In Deutschland zögern viele Patienten mit dem Symptom rektale Blutung lange, bis sie einen Arzt konsultieren, und viele Ärzte warten lange, bis sie einen Patienten mit Symptomen abklären. Die Unterlassung der Rektalen Untersuchung (RU) hat nachteilige Auswirkungen für Patienten, und begünstigt das unentdeckte Wachsen von Tumoren. Es bestehen bundesweit Defizite im Unterricht der RU. Daraus resultiert die Frage, wie man den Unterricht von komplexen Lernzielen, die Tabuzonen berühren, verbessern kann.
Population: Deutschland, Studenten der Humanmedizin im 4. Studienjahr
Design: 2 Gruppen, cross-over design mit Randomisierung
Hypothese: Verbesserung der Selbsteinschätzung und Reduktion der Angst bei Studierenden, die an einer Unterrichtseinheit (UE) mit Standardisierten Patienten (SP) für RU teilgenommen haben, im Vergleich mit Studierenden, die an einer UE mit einer Puppe für RU teilgenommen haben.
In einer Pilotgruppe ohne Randomisierung wurden Antworten von 32 Studenten nach der UE mit SP für RU mit einem kurzen Fragebogen ausgewertet. Die globale Bewertung war 21 Mal „sehr gut“, 11 Mal „gut“, 0 mal eine weniger gute Bewertung. Alle 32 Studenten votierten dafür, die „Unterrichtseinheit sollte wieder angeboten werden“. Ein beispielhafter Freitext-Kommentar lobte, dass man die Gelegenheit hatte, einmal einen vollständigen Untersuchungsablauf durchzuspielen (nicht nur vereinzelte Daten & punktuelle Untersuchungen) quasi ein "Gesamtbild". Zudem in "professionellem Umfeld", wie im späteren Berufsleben. (Natürlich ist es auch positiv, dass man die rektale Untersuchung einmal probieren konnte, da kommt man doch oft nicht dazu).
Von den Studenten wird die UE sehr gut angenommen. Im Herbst 2007 liegen voraussichtlich die Ergebnisse des Vergleichs der 2 oben genannten Gruppen vor.