Artikel
5 Jahre Erfahrungen mit „Dozentengeleiteter Anamnesegruppe“ an der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Jena
Training of Doctor-Patient-Communication - 5 years experiences
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Mit der neuen ärztlichen Approbationsordnung wird gefordert, die kommunikative Kompetenz von Studierenden zu fördern und zu trainieren. Seit 2002 wird in Jena das Wahlpflichtfach Anamnesegruppe für Studierende des 1. Studienabschnitts durch eine Dozentin des Institutes für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie angeboten. Das Konzept der Anamnesegruppe beinhaltet im 1. Teil ein Kommunikationstraining zum Kennenlernen und der Gruppenbildung sowie zur Einübung einiger kommunikativer Fähigkeiten für das Erheben von Anamnesen und die Erarbeitung eines eigenen Anamnesebogens. Der 2. Teil beinhaltet den Kontakt mit Patienten aus dem Universitätsklinikum. In jeder Sitzung erhebt ein Student eine ausführliche Anamnese (Dauer 20-40 Minuten), ein Kommilitone protokolliert und die anderen Teilnehmer beobachten anhand festgelegter Kriterien das Gespräch. Nach Beendigung des Gesprächs findet unter Anleitung der Dozentin eine Gesprächanalyse statt. Der Student bekommt im Anschluss Protokoll und Beobachtungsnotizen, um daraus einen Fallbericht zu erstellen, der bewertet wird.
Ziel und Fragestellung: Forschungsarbeiten aus über 20 Jahren konnten zeigen, dass Studierende in Anamnesegruppen wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten für ihre spätere ärztliche Tätigkeit erwerben. Für den Vergleich der beiden Lernformen tutorengeleitete vs. dozentengeleitete Anamnesegruppen liegen keine Ergebnisse vor. Ein weiterer Aspekt bezieht sich auf die Effektivität und „Langzeitwirkung“ von Anamnesegruppen, wozu es bislang nur wenige Analysen gibt. Ziel der Untersuchung ist herauszufinden, wie die Studierenden den Effekt der Anamnesegruppe nach einigen Jahren einschätzen, seitdem sie häufig Kontakt mit Patienten haben. Es wird das Thema Transfer des Gelernten und Selbstwirksamkeit, bezogen auf die medizinische Kommunikation, diskutiert.
Methode und Durchführung: Für die Diskussion dieser Frage werden die Evaluationsergebnisse der letzten 5 Jahre herangezogen, sowie eine qualitative schriftliche Befragung der Studierenden (2007) und mehrere Transkriptionen von Mitschnitten aus Gruppendiskussionen. Die Kombination verschiedener Methoden der qualitativen und quantitativen Forschung (Systematische Perspektiven-Triangulation) erlaubt durch die unterschiedlichen Perspektiven einen vielschichtigen Erkenntnisgewinn.
Präsentation: Es werden Übungen aus dem Kommunikationstraining vorgestellt.