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Blended Learning mit elektronischen Büchern im Unterricht der Pharmakologie in Köln: prospektive Studie zu Nutzung, Akzeptanz und Effekt
Blended Learning using e-books in a course on Basic Pharmacology in Cologne: a prospective study on use, acceptance and effect
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Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
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Einleitung: Die Nutzung von elektronischen Lehrmitteln ist nach wie vor Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Auch wenn der Effekt unterschiedlich eingeschätzt wird, besteht Einigkeit darüber, dass neben einem technisch einwandfreien Produktangebot die inhaltliche Verknüpfung mit konkreten Lehrveranstaltungen eine wichtige Voraussetzung darstellt. Allerdings zeigte ein eigene Untersuchung, dass ein aufwändig erstelltes, interaktives und computerbasiertes Lernangebot zu keiner Verbesserung der Ergebnisse einer schriftlichen Prüfung führte [Ref. 1]. In unserer aktuellen, prospektiv angelegten Studie werden im Rahmen eines Kursus der Allgemeinen Pharmakologie Akzeptanz und Nutzung elektronischer Fachbücher als zusätzliches Lernangebot sowie der etwaige Effekt der Nutzung dieses Lernangebotes auf die Ergebnisse in der abschließenden schriftlichen Prüfung untersucht.
Setting und Studiendesign: Der Kursus der Allgemeinen Pharmakologie findet in Köln im 6. Studiensemester statt. Flankiert von täglich angebotenen Vorlesungen werden die Studierenden in problembasierten (PbL-) Kleingruppen unterrichtet. In inhaltlicher Abstimmung mit den PbL-Fällen wurden den PbL-Gruppen zu Beginn des Semesters Literaturhinweise zu in der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin in Druckform verfügbaren Lehrbüchern an die Hand gegeben. Die eine Hälfte der PbL-Gruppen (sog. „User“) durfte zusätzlich dieselben Fachbücher in Form online verfügbarer elektronischer Bücher nutzen. Am Ende der sechswöchigen Unterrichtsphase im Kleingruppenunterricht wurden beide Gruppen auf freiwilliger Basis zur Nutzung der Lernangebote befragt. Zum Zeitpunkt der den Kurs abschließenden Multiple-Choice-Klausur (sechs Wochen nach Ende der PbL-Gruppenphase) wird ein zweites Mal das Nutzungsverhalten evaluiert, um etwaige Unterschiede in der kursbegleitenden Nutzung einerseits und der der Klausur unmittelbar vorausgehenden Nutzung andererseits zu erheben.
Bisherige Daten und weiteres Vorgehen: Die Zugriffsdaten der Zentralbibliothek zeigen die quantitative und differenzierte Nutzung der online verfügbaren Lehrbücher in der ersten Studienphase (z.B. Standardlehrbuch der Pharmakologie von Lüllmann et al.: 529 Zugriffe; Kurzlehrbuch der Histologie von Ulfig (als "Negativkontrolle"): 64 Zugriffe). Die erste Phase der Nutzerbefragung ist abgeschlossen (Rücklauf 93 von 131 Fragebögen = 71%). Um die Verlässlichkeit der Daten zu gewährleisten, wird allerdings die Auswertung in Absprache mit den Studierenden erst erfolgen, nachdem die den Kurs abschließende Klausur geschrieben worden ist. Die Ergebnisse der Klausur sowie der zeitgleich erfolgenden zweiten Erhebung zur Nutzung der Lernangebote werden am Ende des laufenden Sommersemesters 2007 vorliegen. Evaluations- und Klausurdaten werden im Gruppenvergleich („User“ vs. „Non-User“) analysiert und mittels Regressionsanalyse auf den Zusammenhang zwischen Nutzung und Klausurergebnis untersucht.