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Akzeptanz von Feedbacksystemen in Vorlesungen und Prüfungen
The acceptance of feedback-systems in lectures and exams
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2006 |
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Lernende nehmen in Vorlesungen einen passiven, konsumierenden Status ein. Hierunter leidet der Lernerfolg. Um die Studierenden in eine aktive Rolle zu bringen, wird an der Tierärztlichen Hochschule Hannover seit dem Sommersemester 2005 ein Feedback-System für anonyme Lernerfolgskontrollen und Evaluationen sowie versuchsweise auch für Prüfungen eingesetzt.
Die Akzeptanz wurde nach fünf Lehrveranstaltungen mit insgesamt 149 Studierenden (L) sowie im Anschluss an eine Prüfung mit 222 Studierenden (P) anhand einer sechsstufigen Likert-Skala (Schulnoten) überprüft.
Der Einsatz des Feedback-Systems machte beiden Gruppen Spaß (L: 1,4; P: 1,5). Die Bedienung der Geräte wurde als einfach empfunden (1,2; 1,4). Nach eigener subjektiver Einschätzung wurde durch den Einsatz des Feedbacksystems der Lernerfolg erhöht(L: 2,9 vs 2,2; P: 3,2 vs 2,3).
Die Studierende wünschten sich zwar einen häufigeren Einsatz (1,7; 2,2), doch sollte das System nicht in jeder Veranstaltung genutzt werden (3,4; 3,9). Der Einsatz zur anonymen Lernerfolgskontrolle (1,9; 2,0) und Evaluation (2,4; 1,9) wurde präferiert gegenüber dem Einsatz in Zusammenhang mit Prüfungen (4,4; 2,8) vorgezogen. Dies kann zum großen Teil daran liegen, dass noch Misstrauen gegenüber dieser neuen Technik (bei 41,4 % der Befragten) besteht. Wie wichtig Feedbacksysteme für die Lehrenden sind, zeigt sich daran, dass die Studierenden im konventionellen Unterricht nicht nachfragen (3,5; 4,3) und auch danach wenig diskutieren (3,2; 3,6).
Zusammenfassend wurde dem Einsatz des Feedbacksystems im tiermedizinischen Unterricht durch die Studierenden eine hohe Akzeptanz entgegengebracht.
Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie wird das System an der Tierärztlichen Hochschule in Zukunft verstärkt eingesetzt.