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Geht nicht gibt’s nicht! Die Umsetzung der Bologna-Richtlinien im Curriculum einer Medizinischen Fakultät-Die Organisationsstruktur des Basler Modells
Mission impossible? The realization of the Bologna-guidelines in the curriculum of an undergraduate medical training – the organizational structure of the solution in Basel
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2006 |
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Im deutschsprachigen Raum herrscht allgemein das Vorurteil das Medizinstudium eigne sich nicht für eine Anpassung an die Bologna-Richtlinien. Die fünf Schweizer Medizinischen Fakultäten beweisen das Gegenteil. Das gemeinsame Rahmenkonzept wurde bereits öfter vorgestellt. Die konkrete curriculare Umsetzung ab dem Wintersemester 06/07 soll hier nun an Hand des Studienganges in Basel aufgezeigt werden.
Basel hat bereits Reformerfahrung. 1995 wurde mit der schrittweisen Einführung eines modernisierten Curriculums begonnen, welches durch eine organorientierte Themenblockstruktur, Einsatz von Problemorientierten Tutoriaten, Einzeltutoriaten in Hausarztpraxen und vermehrtem Fertigkeitstraining gekennzeichnet ist. Die anstehende Bolognareform erfolgt unter Berücksichtigung von vier Rahmenbedingungen: Bologna-Richtlinien, fakultäre Ziele, Behebung der festgestellten Defizite aus der Pilotakkreditierung und das neue Schweizer Medizinalberufegesetz.
Ziel ist, dass Studierende den Bachelor- und Masterstudiengang durchlaufen, dennoch sind die beiden Abschnitte in sich geschlossene Einheiten. Im Sinne der Lehr-Lernspirale werden alle Organsysteme einmal im Bachelor auf dem Niveau Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pathophysiologie mit Modellerkrankungen und ein zweites Mal im Master auf dem Niveau Klinik, Diagnostik, Therapien, Differentialdiagnosen durchlaufen.
Die neue Struktur erfordert eine verstärkte horizontale und vertikale Vernetzung, sowie einen curricularen Bogen für ärztliche Basiskompetenzen. Dies und die Implementierung der vier Vertiefungsrichtungen (Majors) Clinical Medicine, Public Health, Biomedical Sciences und Dental Medicine stellen einen hohen Koordinationsaufwand dar und bedürfen auch eines Hinterfragens der bisherigen Organisationsstruktur. An Hand des Basler Modells wird aufgezeigt wie die Administrations- und Koordinationsaufgaben, unter Wahrung eines bestmöglichen Informationsflusses, auf ein Minimum reduziert werden können.