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Wo Cronbach´s alpha nicht mehr reicht: Messzuverlässigkeit bei nicht-homogenen Prüfungen
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Eingereicht: | 15. Juli 2005 |
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Veröffentlicht: | 26. Oktober 2005 |
Gliederung
Workshop
Das "Wissen" oder "Können", welches in einem medizinischen Fach geprüft wird, ist keine eindimensionale Grösse, sondern muss als aus verschiedenen Teilfertigkeiten zusammengesetzt aufgefasst werden. Diese werden z. B. auch durch unterschiedliche Prüfungsformen für theoretisches Wissen und praktische Fertigkeiten erfasst.
Damit stellt sich die Frage nach der Messzuverlässigkeit der Gesamtbewertung, die Verwendung der internen Konsistenz (Cronbachs alpha) als Reliabilitätsmaß kann bei diesen testtheoretisch "nicht-homogenen" Tests zu irreführenden Ergebnissen führen.
Geeignete Verfahren zur Analyse solcher Tests und zur Interpretation der erzielten Ergebnisse werden am Beispiel der Prüfungen im Fach Innere Medizin der Universität Heidelberg vorgestellt. Diese bestehen aus einer Klausur und einem OSCE, deren Einzelreliabilitäten zufrieden stellend gut waren (0.65 bzw. 0.74, r=0.6). Insgesamt ergibt sich für die Gesamtbewertung die sehr gute Reliabilität von 0.84.
Das Vorgehen zeigt, wie medizinische Prüfungen, die zur Gewährleistung einer hohen Validität als heterogene Tests konzipiert werden müssen, in Bezug auf ihre Reliabilität testtheoretisch angemessen zu analysieren sind.