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Erfahrungen mit Leitlinien in der Pflege
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Veröffentlicht: | 10. Juli 2012 |
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Leitlinien in der Pflege haben keine Tradition. Die Bedingungen für ihre Entwicklung und Implementierung unterscheiden sich deutlich vom ärztlichen Bereich, z.B. da eine (überwiegend) nicht-akademische Zielgruppe angesprochen wird. Die monoprofessionellen Expertenstandards in der Pflege, die inzwischen sogar gesetzlich verankert sind, haben Leitlinien-ähnliche Instrumente in der Pflege salonfähig gemacht. In den letzten Jahren gab es in der deutschsprachigen Pflege im Zuge der Etablierung von Pflegewissenschaft und Evidence-based Nursing erste Bemühungen, auch interdisziplinäre, an der aktuellen internationalen Methodendiskussion orientierte Leitlinien zu entwickeln. Beispielsweise wurde von den Universitäten Hamburg und Witten/Herdecke eine Leitlinie zur Vermeidung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen in der Pflege entwickelt und in einer Cluster-randomisierten kontrollierten Studie auf Wirksamkeit und Sicherheit evaluiert. Die Langzeitimplementierung steht derzeit noch aus. In Südtirol wurden landesweite, evidence-basierte Pflegeleitlinien erstellt. Dabei wurden unterschiedliche methodische Ansätze gewählt und zahlreiche Erfahrungen mit verschiedenen Formen der Zusammenarbeit mit Institutionen und Berufsgruppen gesammelt. Aus beiden Projekten gilt es, das Vorgehen zu skizzieren, vor allem die Erfahrungen mit den verschiedenen Herangehensweisen sowie fördernde und hemmende Faktoren bei der Leitlinienerstellung zur Diskussion zu stellen.