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Möglichkeiten zur Harmonisierung der Methodik: GRADE
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Veröffentlicht: | 10. Juli 2012 |
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Zur Beurteilung der Qualität der Evidenz werden verschiedene Systeme im Kontext von Leitlinien eingesetzt. Ausgehend von diesen Systemen wurde das GRADE-System (Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation) über die letzte Dekade von mehr als 300 Wissenschaftlern und Methodikern aus 30 Ländern entwickelt; mittlerweile wird GRADE von mehr als 60 Organisationen weltweit, u.a. der WHO, der Cochrane Collaboration und NICE, eingesetzt (http://www.gradeworkinggroup.org). GRADE findet Anwendung bei der Erstellung von systematischen Übersichtsarbeiten, Health Technology Assessment (HTA)-Berichten und Leitlinien.
GRADE verwendet 4 Kategorien für die Qualität der Evidenz (das Vertrauen in Effektschätzer) und 2 Empfehlungsstärken (schwach bzw. stark) für oder gegen eine Intervention. Die Qualität der Evidenz ist nicht nur vom Studiendesign abhängig, sondern kann aufgrund von 5 Faktoren (Risiko für Bias, Inkonsistenz, Indirektheit, Impräzision, Publikationsbias) heruntergestuft und aufgrund von 3 Faktoren (große Effekte, Dosis-Wirkungs-Beziehung, opponierende Confounder) heraufgestuft werden.
GRADE zeichnet sich durch seine Endpunkt-orientierte Betrachtungsweise sowie die explizite Trennung von Qualität der Evidenz und Empfehlungsstärke aus. Das GRADE-System bietet aufgrund seiner mittlerweile großen Verbreitung und dem klaren und transparenten Ansatz optimale Voraussetzungen für eine Harmonisierung von Leitlinienaktivitäten.