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Gute Praxis Sekundärdatenanalyse (GPS). Die 2. Revision
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Veröffentlicht: | 14. November 2012 |
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AGENS legte 2005 die Gute Praxis Sekundärdatenanalyse vor, angelehnt an die Gute Epidemiologische Praxis. Die erste Revision der GPS wurde 2008 als Ergebnis der Zu-sammenarbeit der AGENS und der Arbeitsgruppe „Epidemiologische Methoden“ der DGEpi, der GMDS und der DGSMP veröffentlicht.
In der Revision war die GPS umstrukturiert worden. Die Nummerierung der Leitlinien er-folgte nun in der Reihenfolge der GEP. Sie hatten zudem den gleichen Wortlaut wie die der GEP. In den Erläuterungen zu den Leitlinien und den daraus abgeleiteten Empfehlungen wurden dann die spezifischen Rahmenbedingungen und Anforderungen einer Sekundärdatenanalyse angesprochen. Durch Votum der epidemiologischen Fachgesellschaften wurde die GPS als Ergänzung der GEP formal etabliert. Gleichwohl besitzt die Gute Praxis Sekundärdatenanalyse auch nach der Revision ihren eigenständigen Charakter.
Die GPS versteht sich als Richtschnur bei der Planung, Durchführung und Analyse von Studien auf der Basis von Sekundärdaten. Sie hat sich inzwischen als Standard für die Durchführung von Sekundärdatenanalysen etabliert, nicht nur für den Bereich der Sekundärdatenanalyse von GKV-Prozessdaten.
Ungeachtet dieser hohen Akzeptanz bestand nach Ablauf der Gültigkeit der GPS die Notwendigkeit einer zweiten kritischen Durchsicht. Innerhalb der AGENS und auf zwei Workshops auf wissenschaftlichen Tagungen wurden Verbesserungspotenziale und Änderungsvorschläge diskutiert. Auf einem weiteren Arbeitsgruppentreffen und anschließend in einer Redaktionsgruppe wurde die vorliegende Revisionsfassung erstellt. Die epidemiologischen Fachgesellschaften DGSMP und DGEpi haben im März 2012 durch Vorstandsbeschlüsse die Revision zustimmend zur Kenntnis genommen. Weitere Gesellschaften (z.B. GMDS) haben sich diesem Votum angeschlossen.
Die Revisionsfassung der GPS wird vorgestellt und auf Änderungen gegenüber der bisherigen Fassung eingegangen. Diese betreffen im Wesentlichen die Schärfung einiger Aussagen zum methodischen Vorgehen bei einer Sekundärdatenanalyse sowie sprachliche Straffungen. Die Zielgruppe der GPS ist unverändert: alle Personen, die sich unter wissenschaftlicher Perspektive und unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden Sekundärdaten, ihrer Analyse und Interpretation zuwenden (incl. der Dateneigner). Die Gute Praxis Sekundärdatenanalyse bildet zusätzlich eine Grundlage für vertragliche Absprachen zu Datennutzung.
Die GPS steht zum Download auf der Seite der DGEpi zur Verfügung (http://www.dgepi.de/).