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Erythematös-schuppige inguinale Plaques in einem HIV + Patienten
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Veröffentlicht: | 16. Juli 2018 |
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Einleitung: Pityriasis rosea ist eine selbstlimitierende papulosquamöse Hauterkrankung, die gelegentlichen Juckreiz auslöst und hauptsächlich junge Erwachsene betrifft. Eine infektiöse Ätiologie durch den humanen Herpesvirus Typ 6 (HHV-6) oder 7 (HHV-7) wird vermutet.
Fallbericht: Ein 40-jähriger männlicher Patient, HIV-positiv, berichtete über eine einzelne initiale Läsion im Perinealbereich, die einen Monat zuvor auftrat. Später folgten neue Läsionen, die begleitend zu Beschwerden im Rachenraum und oralen Aphten auftraten. Es konnten erythematös-schuppige Plaques am Hodensack und am Penis sowie papulöse erythematöse Läsionen mit einem Durchmesser von ca. 6-10 mm und erodiertem Zentrum in der bilateralen Leistengegend festgestellt werden. Histologische Untersuchung wurde durchgeführt. Es wurden keine Pilze entdeckt. Tests auf Syphilis und andere STIs waren negativ. Die Diagnose Pityriasis rosea inversa wurde gestellt.
Diskussion: Pityriasis rosea wurde 1860 von Gibert beschrieben. Läsionen treten häufig in Bereichen des Rumpfs und der proximalen Extremitäten auf. Es gibt atypische klinische Präsentationen, die die Diagnose erschweren. Pityriasis rosea inversa kann weitere Läsionen in den Achselhöhlen, der Leistengegend und vereinzelt auch im Gesicht verursachen. Orale Läsionen werden häufig nicht diagnostiziert. Immungeschwächte Patienten scheinen eine besondere Risikogruppe zu sein. Darüber hinaus können Immunitätsstörungen an der Morphologie und dem Verlauf der Erkrankung beteiligt sein und die Symptome bei diesen Patienten verlängern.
Schlussfolgerung: Pityriasis rosea ist eine sehr verbreitete Krankheit, jedoch gibt es eine weniger bekannte Variante davon: Pityriasis rosea inversa. Bisher wurde nur von wenigen Fällen in der Literatur berichtet und aufgrund der ähnlichen klinischen Präsentation verglichen mit anderen schwereren Erkrankungen ist es wichtig, sie als Differentialdiagnose zu berücksichtigen. Mit diesem Fallbericht möchten wir an die Existenz dieser Erkrankung erinnern, insbesondere bei immunsupprimierten Patienten, die im Rahmen einer umfangreicheren Differentialdiagnostik untersucht werden sollten.