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Ein Best-of der Ansätze zur Forschungspriorisierung – Scoping Review und strukturierte Dokumentenanalyse von systematischen Priorisierungsansätzen
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Veröffentlicht: | 27. März 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: Ressourcen für Forschungsprojekte wie Geld, Zeit oder Personal müssen in Fällen akuter Gesundheitskrisen (z.B. COVID-19 Pandemie), aber auch im regulären Forschungsbetrieb verteilt werden, um bedarfsgerechte Forschung zu betreiben. Dabei stehen sowohl Forschende als auch Entscheidungstragende über Forschungsförderung vor der Herausforderung, Bedarfe zu identifizieren und ggf. gegeneinander abzuwägen, also zu priorisieren. In der Literatur und innerhalb von (internationalen) Institutionen existieren zahlreiche Ansätze, die eine systematische Priorisierung ermöglichen sollen [1]. Forschungspriorisierung unterliegt dabei keinem festgelegten methodischen Standard, sondern erfolgt kontextabhängig. Dadurch entsteht eine hohe inhaltliche Diversität für Priorisierungsverfahren. Ziele des vorgestellten Projekts sind:
- Eine aktuelle Übersicht über Ansätze der gesundheitsbezogenen Forschungspriorisierung inkl. Einordnung des jeweiligen Nutzungsbereiches zu erstellen und
- eine inhaltliche Analyse bestehender Ansätze zu leisten, um nachfolgend die Entwicklung eines Tools zu ermöglichen, das unterstützend und strukturierend zur Umsetzung von Forschungspriorisierung oder zur langfristigen Etablierung eines systematischen, transparenten Priorisierungsprozesses genutzt werden kann.
Methoden: Innerhalb eines Scoping Reviews werden öffentlich zugängliche Forschungspriorisierungskonzepte identifiziert. Hierfür werden 3 Datenbanken (Medline, CINAHL, CDSR) durchsucht. Zusätzlich gehören die Datenbank BASE (graue Literatur), keywordbasierte Googlesuchanfragen sowie eine gezielte Webseitensuche einschlägiger Institutionen zur Suchstrategie. Der Hauptteil der Synthese besteht aus einer qualitativen Analyse der eingeschlossenen Priorisierungsansätze in Form einer strukturierten Dokumentenanalyse in Anlehnung an die Methodik von Mayring [2].
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Eine Evidence-Map soll Forschenden und Entscheidungstragenden eine Übersicht über Priorisierungskonzepte geben, aus denen grundsätzliche Charakteristika wie Ziel und Anwendungsgebiet hervorgehen. Ansätze, die nutzbar im Bereich der Evidenzbasierten Medizin sind, werden z.B. als solche gekennzeichnet. Der größere Aufwand besteht in der qualitativen Analyse, die wiederkehrende, ergänzende oder gegensätzliche inhaltliche und administrative Prozesse, Methoden, Kontextfaktoren, Kriterien und möglichen Barrieren der Forschungspriorisierung herausstellen soll. Hieraus soll im Anschluss das im o.g. unterstützende Tool entstehen.
Interessenkonflikte: Die Autorinnen und Autoren geben an, dass keine finanziellen Interessenskonflikte bestehen.
Das vorgestellte Projekt ist Teil des Promotionsvorhabens von Annika Ziegler.
Literatur
- 1.
- World Health Organization. Priority setting methods. [abgerufen am 21.10.2014]. Verfügbar unter: https://www.who.int/observatories/global-observatory-on-health-research-and-development/resources/methods/priority-setting-methods
- 2.
- Mayring P, Fenzl T. Qualitative Inhaltsanalyse. In: Baur N, Blasius J, editors. Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer VS; 2019. DOI: 10.1007/978-3-658-21308-4_42