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Förderung der gemeinsamen Entscheidungsfindung zur Patientensicherheit: Partizipative Multi-Methods-Evaluation eines Trainingsprogramms für Patientenbeiräte und Kliniken
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Veröffentlicht: | 27. März 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: In Deutschland mangelt es an Maßnahmen zur Einbeziehung von Patienten in die strategische Förderung der Patientensicherheit (PS) klinischer Einrichtungen. Gleichzeitig fehlen einzubindenden Akteuren Kompetenzen und Wissen zur PS. Patientenbeiräte (PBR) können als innerklinische Patientenvertretende die organisationale Patientenzentrierung unterstützen. Diese partizipative Interventions- und Machbarkeitsstudie zielt darauf ab, mithilfe eines Schulungs- und Workshopformats, Kommunikations- und PS-Kompetenzen bei PBR zu stärken und den Dialog mit der Gesundheitseinrichtung zu fördern.
Methoden: Basis für die inhaltliche und methodische Entwicklung war eine Literaturrecherche sowie eine Bedarfs- und Bedürfniserhebung unter PBR in Deutschland. Informationen zur aktuellen PBR-Mitwirkung, Ressourcenverfügbarkeit und PS- und Kommunikationskompetenzen sowie Ansprüchen an ein Trainingsprogramm wurden durch Fragebogen und Interviews erhoben. Die dreiphasige Evaluation des entwickelten Trainingsprogramms wurde mit Hilfe des Logic Models erarbeitet. Hierfür wurden standardisierte und selbst entwickelte Messinstrumente zu Machbarkeit, Nutzerfreundlichkeit sowie vorläufiger Wirksamkeit hinsichtlich Kompetenzerwerb und PBR-Einbindung für die Prä-, Zwischen- und Endevaluation herangezogen und nach Abschluss des Programms durch Online-Interviews ergänzt. Quantitative Daten wurden deskriptiv analysiert und eine deduktiv/induktive qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse: Auf Grundlage der Kompetenzbedarfe der Teilnehmenden (n=19) zu PS (z.B. innerklinische Prozesse, Hygiene- und Qualitätsmanagement) und Kommunikation (z.B. Diplomatie, Gesprächsführung, Kontextualisierung und Rollenverständnis) sowie Anforderungen an das Format wurde ein Trainingsprogramm aus theoretischem E-Learning und praxisorientiertem Präsenz-Workshop für Patienten- und Klinikvertretende entwickelt und durchgeführt. Ergebnisse der Implementation und Evaluation werden zu 03/25 vorliegen.
Schlussfolgerung: Erstmalig wird im deutschsprachigen Bereich ein partizipativ entwickeltes Interventionsprogramm vorgestellt, was auf die verbesserte Einbindung von Patientenvertretenden und -beiräten im Dialog mit Gesundheitseinrichtungen abzielt sowie deren Rolle in innerklinischen Prozessen zur Förderung der PS konsolidiert. Die begleitende Evaluation liefert wichtige Erkenntnisse zur Machbarkeit und bildet die Grundlage für potentielle Effektivitäts- oder Skalierungsstudien.
Interessenkonflikte: Die Autoren geben an, dass keine Interessenskonflikte in Bezug auf diesen Beitrag bestehen.