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„We used standard Cochrane methods“ – Wie berichten Abstracts von Cochrane Reviews ihre Methoden zwischen 2016 und 2023?
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Veröffentlicht: | 27. März 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: Ein präziser und prägnanter Abstract ermöglicht einen schnellen Überblick über die Methodik sowie den wichtigsten Ergebnissen eines systematischen Reviews. Um die Qualität von Abstracts zu verbessern, wurde PRISMA für Abstracts (PRISMA-A) 2013 entwickelt und 2020 aktualisiert. Bisher wurde jedoch kaum explizit die Berichtsqualität von Cochrane Reviews (CRs) in Studien untersucht [1]. Allerdings unterscheiden sich CR Abstracts in der Länge von Non-Cochrane Reviews [2] und berichten standardisierte Formulierungen im Methodenteil. Daher war das Ziel dieser Studie, die Berichtsqualität gemäß PRISMA-A in Abstracts von Cochrane Reviews (CRs) über die vergangenen Jahre zu untersuchen und Trends in der Berichterstattung von Standardmethoden und GRADE zu ermitteln.
Methoden: Aus 4.565 indexierten CRs in PubMed zwischen 2016 und 2023 wurde eine stratifizierte Zufallsstichprobe mit insgesamt 520 Abstracts gezogen und 489 CRs zur Wirksamkeit eingeschlossen. Die Adhärenz zu PRISMA-A, die Angabe von Standardmethoden und GRADE wurden von zwei unabhängigen Forschenden extrahiert. Die Daten wurden deskriptiv und stratifiziert nach Publikationsjahr und Angabe der Standardmethoden analysiert.
Ergebnisse: Die mediane Länge der CR-Abstracts erhöhte sich von 686 auf 866 Wörter zwischen 2016 und 2023, insbesondere im Ergebnisteil (von 275 zu 448 Wörtern). Über die Jahre berichteten CRs durchschnittlich zwischen 6,9 und 7,2 der 12 PRISMA-A-Items. Die Angabe von Standardmethoden stieg von 27,4% auf 53,2% und für GRADE von 30,7% auf 74,2% zwischen 2016 und 2023. Abstracts, die über Standardmethoden berichten, hielten sich häufiger an einzelne PRISMA-A Items zu den Ergebnissen und seltener zu den Methoden, wobei es keine Unterschiede bei der Adhärenz von PRISMA-A insgesamt gibt.
Schlussfolgerung: Die Adhärenz zu PRISMA-A in den CR-Abstracts ist in den letzten Jahren unverändert geblieben, wobei der Schwerpunkt auf der Angabe von Ergebnissen und nicht auf den Methoden liegt. Dies steht im Widerspruch zu PRISMA-A, das die Spezifizierung der verwendeten Methoden empfiehlt und seit August 2023 die Grundlage für die Berichterstattung von Abstracts im Cochrane-Handbuch bildet. Dementsprechend wäre ein Rückgang bei der Angabe von Standardmethoden statt eines Anstiegs zu erwarten gewesen.
Interessenkonflikte: Die Autoren erklären, dass es keine potenziellen Interessenskonflikte gibt.
Literatur
- 1.
- Helbach J, Wandscher K, Pieper D, Hoffmann F. Cochrane review abstracts are getting longer, but this has no large impact on the reporting quality. J Evid Based Med. 2023;16(3):294-302. DOI: 10.1111/JEBM.12545
- 2.
- Helbach J, Hoffmann F, Pieper D, Allers K. Reporting according to the preferred reporting items for systematic reviews and meta-analyses for abstracts (PRISMA-A) depends on abstract length. J Clin Epidemiol. 2023;154:167-177. DOI: 10.1016/J.JCLINEPI.2022.12.019