Artikel
Meta-epidemiologische Untersuchungen zur Analyse kontinuierlicher Endpunkte in Metaanalysen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 27. März 2025 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund/Fragestellung: In der wissenschaftlichen Literatur gibt es bereits mehrere Studien, die Fehler in Metaanalysen untersuchen [1]. Fehlerhafte Poolingstrategien in Metaanalysen mit kontinuierlichen Endpunkten sind jedoch selten thematisiert. Ziel dieser meta-epidemiologischen Studie ist es, das Auftreten und die Eigenschaften von Fehlern in Metaanalysen mit kontinuierlichen Endpunkten zu untersuchen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Metaanalysen, die standardisierte Mittelwertdifferenzen (SMDs) verwenden.
Methoden: Eine systematische Literaturrecherche identifizierte systematische Reviews mit Metaanalysen zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Eingeschlossen wurden Reviews (2019–2024) mit mindestens einer Metaanalyse zu kontinuierlichen Endpunkten auf Basis von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), die jeweils unterschiedliche Messinstrumente verwendeten. Wesentliche Merkmale der Reviews und Metaanalysen wurden dokumentiert, gefolgt von einer Bewertung mithilfe der AMSTAR-2-Checkliste. Die Daten aus den Forest Plots wurden mit den Primärstudien abgeglichen, identifizierte Fehler klassifiziert und ihre Auswirkungen durch Korrektur und Reproduktion in RevMan bewertet. Die Abweichungen zwischen den reproduzierten und den ursprünglich berichteten Ergebnissen, insbesondere in Bezug auf die SMDs und die statistische Signifikanz, wurden ermittelt. Das Protokoll wurde auf osf.io registriert: https://osf.io/jyk7w.
Ergebnisse: Die Suche ergab 367 Datensätze, von denen vier Reviews, darunter zwei Cochrane-Reviews, die Einschlusskriterien erfüllten. Je eine Metaanalyse aus den Reviews wurde analysiert. Insgesamt wurden 62 RCTs abgeglichen. In allen betrachteten Metaanalysen traten Fehler auf, am häufigsten bei der Datenextraktion. Weitere Fehler umfassten fehlerhafte Übertragung von Probandenanzahlen, die Zusammenführung von Post- und Change-Werten sowie eine falsche Handhabung der Skalenrichtung. Der Abgleich der publizierten Metaanalysen mit den korrigierten Werten zeigte überwiegend nur geringe Unterschiede. In einer Metaanalyse änderte sich jedoch nach der Korrektur das Ergebnis von statistisch signifikant zu nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Fehler in aktuellen Metaanalysen zur BPS sind häufig, haben aber meist geringe Auswirkungen auf die Gesamtergebnisse. In Fällen mit grenzwertiger statistischer Signifikanz können sie jedoch entscheidend sein. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Strategien zur Fehlervermeidung bei Metaanalysen mit kontinuierlichen Endpunkten.
Interessenkonflikte: Die Autor:innen erklären, dass keine Interessenskonflikte bestehen.