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26. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

26. - 28.03.2025, Freiburg

Informationsbedarfe und die Präferenzen von Männern mit Brustkrebs: eine qualitative Analyse von Forenbeiträgen

Meeting Abstract

  • author Nicole Schemmel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Klinische Pflegewissenschaft, Berlin, Deutschland; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Deutschland
  • author Julia Lauberger - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Deutschland
  • author Julia Lühnen - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Klinische Pflegewissenschaft, Berlin, Deutschland
  • author Anke Steckelberg - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Deutschland

Die EbM der Zukunft – packen wir’s an!. 26. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Freiburg, 26.-28.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25ebmPS-02-04

doi: 10.3205/25ebm055, urn:nbn:de:0183-25ebm0552

Veröffentlicht: 27. März 2025

© 2025 Schemmel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Gesundheitsinformationen können Patient:innen bei der gemeinsamen, informierten Entscheidungsfindung unterstützen. Bei der Entwicklung evidenzbasierter Gesundheitsinformationen ist es wichtig, die Informationsbedarfe und -präferenzen der Patient:innen zu ermitteln, sowie Geschlechter- und andere Diversitätsdimensionen zu berücksichtigen. So können die für sie relevanten Inhalte bereitgestellt werden. Die aktuelle Studienlage zeigt jedoch, dass es einen Mangel an geschlechtsspezifische Gesundheitsinformationen für Männer mit Brustkrebs gibt. Das Ziel der Studie ist die Exploration der Informationsbedarfe und die Präferenzen von Männern mit Brustkrebs.

Methoden: Es wurde eine inhaltlich-strukturierende qualitative Inhaltsanalyse von Forenbeiträgen durchgeführt. Die Auswahl der Internetforen und Beiträge erfolgte nach folgenden Kriterien: Relevanz des Themas, englische oder deutsche Sprache, öffentliche Zugänglichkeit ohne vorherige Registrierung. Die qualitative Inhaltsanalyse wurde in Anlehnung an Kuckartz durchgeführt. Die ausgewählten Beiträge wurden mit MAXQDA kodiert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 1.025 Beiträge aus drei Internetforen gesichtet und 96 Beiträge für die Analyse ausgewählt. Wir identifizierten neun Hauptkategorien und 24 Unterkategorien. Die Informationsbedarfe und -präferenzen werden durch die folgenden Hauptkategorien repräsentiert: „Epidemiologie und allgemeine Fragen zur Erkrankung“, „Diagnostik“, wie z. B. Besonderheiten der Palpation einer männlichen Brust und „Therapie“, bspw. Risiken und Nebenwirkungen verschiedener Therapieoptionen. Des Weiteren spielte der Zugang zu gynäkologischen „Facharztleistungen“ als Mann, „Nachsorge und Rehabilitation“, „Auswirkungen der Krankheit auf das Leben“, „Behinderungsgrade als Folge der Erkrankung“ und „psychische Gesundheit“ eine Rolle. Außerdem gaben die Patienten den „Wunsch nach und Zugang zu aktuellen Informationen“ an.

Schlussfolgerung: Unsere Studie liefert neue Erkenntnisse über Informationsbedarfe und Präferenzen von Männern mit Brustkrebs. Die Bereitstellung umfassender und zuverlässiger Gesundheitsinformationen, die den Bedarfen und Präferenzen der Patienten entsprechen, ist ethisch geboten und sollte von den Gesundheitssystemen gewährleistet werden. Eine solche patientenzentrierte und inklusive Gesundheitsversorgung kann Partizipation fördern und informierte Entscheidungen ermöglichen.

Interessenkonflikte: Die Autorinnen haben keine Interessenskonflikte.