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Das EbM-Netzwerk und ZB MED: Möglichkeiten und Grenzen der Informationsversorgung
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Veröffentlicht: | 27. März 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: Gemäß des Stiftungsauftrags stellt ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften die Informationsversorgung in den Lebenswissenschaften sicher – so auch in Medizin und Gesundheit. Doch wie kann ZB MED aber die Generierung von Evidenz konkret unterstützen? Wo liegen die Grenzen eines möglichen Angebots?
Wir unterstellen bei der Informationsversorgung für die evidenzbasierte medizinische Forschung folgende Bedarfe: Vollständigkeit, Breite und Zugänglichkeit.
Methoden: ZB MED bietet eine Reihe von Tools und Services um diese Bedarfe zu bedienen.
Vollständigkeit und Breite in der Literaturanfrage wird z. B. ermöglicht durch das bibliographische Suchportal LIVIVO, durch die Mitarbeit z. B. im NFDI4Health, um den Forschungsdaten frei zugänglich zu machen oder auch durch die Retrodigitalisierung von bislang nicht zugänglicher Literatur. Um auch weniger verbreitete Themen zu erschließen, wird gezielt schwer zugängliche Literatur lizenziert bzw. durchsuchbar gemacht. Neueste Erkenntnisse können im kostenfreien Portal PreVIEW Preprints zur Covid-19-Forschung gefunden werden.
Der Zugang zu Literatur erfolgt zum einen über ein breites Angebot mit Blick auf Open Access. Mit PUBLISSO besteht eine eigene Publikationsinfrastruktur für den Goldenen und Grünen Weg, die jährlich alleine über 7.000 Publikationen veröffentlicht. Auf der anderen Seite wird lizenzpflichtig Literatur mit dem Fernzugriff (https://fernzugriff.zbmed.de) zu über 30.000 lizenzpflichtigen eBooks und eJournals digital und kostenfrei für Personen aus Deutschland erreichbar. Eine Bestellung über Partner wie SUBITO ermöglicht die Erreichbarkeit für Literatur, die nicht über den Fernzugriff erreichbar ist.
Ergebnisse: Die Angebote von ZB MED werden mit über 10 Millionen Zugriffen bzw. Downloads stark genutzt.
Gleichzeitig bestehen aber eine Vielzahl von gesetzlichen, finanziellen und institutionellen Rahmenbedingungen, welche die Möglichkeiten in Verbreitung, Beschaffung und Vermarktung stark einschränken. Durch geplante Änderungen im Stiftungsgesetz kann es zudem zeitnah dazu kommen, dass Leistungen für Nutzer:innen außerhalb von NRW nicht mehr kostenfrei angeboten werden können.
Schlussfolgerung: ZB MED kann durch seine verschiedenen Angebote und Tools die evidenzbasierte Forschung unterstützen. Den Möglichkeiten, das Angebot auszubauen, sind aber – insbesondere finanzielle – Grenzen gesetzt. Umso wichtiger ist der direkte Austausch mit der Fachcommunity.