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Welche Lücken gibt es in der Berichterstattung von Systematic Reviews in der Unfallchirurgie: ein Systematic Review
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Veröffentlicht: | 27. März 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: Die Preferred Reporting Items for Systematic reviews and Meta-Analyses(PRISMA)-Richtlinien wurden entwickelt, um Autoren von Systematic Reviews (SR) eine Hilfestellung hinsichtlich einer transparenten und vollständigen Berichterstattung zu geben [1]. Dies kann Missverständnisse sowie das Auftreten von fehlenden Informationen vermeiden und so Forschung fördern.
Ziel der Arbeit war es, zu untersuchen, wie viele der unfallchirurgischen SR in vorab definierten Journals aus dem Jahr 2022 nach den PRISMA-Richtlinien berichteten.
Methoden: Am 24.05.2023 wurden fünf unfallchirurgische Journals mit dem höchsten Impact Factor durchsucht (Bone and Joint Journal, Journal of Bone and Joint Surgery – Series A, World Journal of Emergency Surgery, Spine Journal, Journal of Orthopaedic Trauma). Dabei galten alle im Jahr 2022 auf Englisch und Deutsch publizierten SR als einschlusswürdig, die ein unfallchirurgisches Thema untersuchten. Untersucht wurde die Anzahl an SR, die angaben, nach PRISMA-Richtlinien berichtet zu haben, die Anzahl an SR, die nach den PRISMA-Richtlinien berichtete und wie vollständig diese Berichterstattung durchgeführt wurde.
Das Protokoll wurde unter https://doi.org/10.17605/OSF.IO/P237H registriert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 23 SR eingeschlossen. Die SR wurden in Australien (n=4), Europa (n= 7), Asien (n=3) und Nordamerika (n=9) durchgeführt und untersuchten besonders häufig Themen zur Wirbelsäule (n=4). Insgesamt gaben 20 SR (87%) an, nach den PRISMA-Richtlinien berichtet zu haben, jedoch berichtete kein SR vollständig danach. Am häufigsten vollständig (n=22 (95,7%)) wurden die folgenden 4 Items berichtet: (1) Studie im Titel als SR kennzeichnen, (2) Begründung des SR im Kontext des vorhandenen Wissens, (3) Erklärung des Studienziels und (4) Darstellung von Interessenskonflikten. Selten vollständig wurden hingegen die angewandten Methoden berichtet, z.B. das Vorgehen bei der Ergebnisdarstellung der inkludierten Studien (n=3 (13%)).
Schlussfolgerung: Viele Items der PRISMA-Checkliste wurden nicht oder unvollständig berichtet. Es zeigte sich, welche Lücken bei der Berichterstattung von unfallchirurgischen SR bestehen. Dies kann bei der Erstellung zukünftiger unfallchirurgischer SR helfen. Hierdurch können Missverständnisse und fehlende Informationen in unfallchirurgischen SR vermieden werden, was die Verbreitung von aus Forschung generiertem Wissen und so auch die Anwendung evidenzbasierter Medizin fördert.
Interessenkonflikte: Der Systematic Review ist Teil des Projektes TraumaEvidence der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD). Die Autoren geben an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.