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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Arbeitsbezogenes Belastungserleben von Pflegeschulleitungen

Meeting Abstract

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  • Tatjana Murau - Universität Trier, FB I, Abteilung Pflegewissenschaft II, Trier, Deutschland
  • Kevin Dadaczynski - Hochschule Fulda, Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Fulda, Deutschland
  • Orkan Okan - Technische Universität München, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, München, Deutschland
  • Melanie Messer - Universität Trier, FB I, Abteilung Pflegewissenschaft II, Trier, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmPSII-5-08

doi: 10.3205/23ebm112, urn:nbn:de:0183-23ebm1127

Veröffentlicht: 21. März 2023

© 2023 Murau et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Pflegeschulleitungen waren in den letzten Jahren vor besondere berufliche Herausforderungen gestellt. So startete im Jahr 2020 die Umsetzung der neuen generalistischen Pflegeausbildung, welche eine strukturelle Neuorganisation sowie umfangreiche inhaltliche Veränderungen erforderte. Erschwert wurde die Einführungsphase der generalistischen Pflegeausbildung durch das zeitgleiche Auftreten der Covid-19-Pandemie und die in diesem Zuge angeordneten Maßnahmen wie Schulschließungen und Notwendigkeit digitaler Lehrangebote sowie ein intensivierter Begleitungsbedarf der Auszubildenden. In einer besonderen Verantwortung der Gestaltung dieser Situation standen Pflegeschulleitungsteams. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, inwieweit die Situation von diesen als belastend erlebt wurde. Ziel der durchgeführten Analyse ist daher die Beschreibung der arbeitsbezogenen Belastungen von Pflegeschulleitungen.

Methoden: Es wurde von März bis April 2022 deutschlandweit eine Online-Befragung von Schulleitungsteams durchgeführt. Neben arbeitsbezogenen Stressbelastungen wurden die Arbeitszufriedenheit sowie die gesundheitliche Situation hinsichtlich Wohlbefinden und Erschöpfung erfasst.

Ergebnisse: Bei den 347 befragten Pflegeschulleitungen zeigte sich bei 51,9% ein Anstieg der Arbeitszeiten im Vergleich zu der Zeit vor der Covid-19-Pandemie. Im Mittel gaben die Pflegeschulleitungen an, dass Arbeitsstress nur manchmal auftritt (M = 3,0). Allerdings fühlte sich mehr als die Hälfte (55,6%) ziemlich oft oder sehr oft aufgewühlt, weil etwas Unerwartetes im Schulbetrieb passiert ist. Mit ihrer Arbeit insgesamt sehr oder ziemlich zufrieden waren 43% der Befragten. Immerhin 23,4% der Pflegeschulleitungen gaben an, ziemlich oder sehr unzufrieden zu sein. 33,6% der Befragten waren weder zufrieden noch unzufrieden. Im Wohlbefinden erreichten die Befragten auf dem WHO-5-Index einen Mittelwert von 51,91 (max. 100 höchstes Wohlbefinden).

Schlussfolgerung: Es wird deutlich, dass Pflegeschulleitungsteams in ihrer täglichen Arbeit in besonderem Maße von Stresserleben und Belastungen betroffen sind. Dies liefert Hinweise auf die Notwendigkeit in weiteren Untersuchungen dem spezifischen Bedarf an entlastenden Angeboten nachzugehen, um Gesundheit und Arbeitszufriedenheit in diesem Arbeitssetting zu fördern.

Interessenkonflikte:

Keine