gms | German Medical Science

24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Die Wahrnehmung der interprofessionellen Zusammenarbeit aus Sicht von akademisch qualifizierten Pflegeexpert:innen in der akutstationären Versorgung – eine multizentrische Querschnittsstudie

Meeting Abstract

  • Verena von der Lühe - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft (IfP), Köln, Deutschland
  • Marcelina Roos - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft (IfP), Köln, Deutschland
  • Anne Adams - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik, Köln, Deutschland
  • Nadine Scholten - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln, Deutschland
  • Sascha Köpke - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft (IfP), Köln, Deutschland
  • Martin Nikolaus Dichter - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft (IfP), Köln, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmPSII-5-02

doi: 10.3205/23ebm106, urn:nbn:de:0183-23ebm1065

Veröffentlicht: 21. März 2023

© 2023 von der Lühe et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Advanced Practice Nursing (APN) ist eine Möglichkeit, den komplexen Bedarfen in der Gesundheitsversorgung zu begegnen. Deutschland befindet sich im internationalen Vergleich am Beginn der Einführung. Zumeist liegt bei der Implementierung neuer Rollen noch limitiertes Wissen anderer Professionen über Aufgaben und Verantwortungsbereiche vor. Ein mangelndes Verständnis kann die interprofessionelle Zusammenarbeit negativ beeinflussen. Gleichzeitig gilt eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit als Schlüssel zur Verbesserung der Versorgungsqualität und Patient:innensicherheit. Ziel dieser Arbeit ist es, die Wahrnehmung von Pflegeexpert:innen (PE) zur Zusammenarbeit mit Ärzt:innen und Pflegenden zu beschreiben.

Methoden: Es wurde eine querschnittliche Befragung von PE im Rahmen einer Gelegenheitsstichprobe durchgeführt. PE wurden eingeschlossen, wenn sie einer patien:innennahen, erweiterten Tätigkeit in einem Akutkrankenhaus in Deutschland nachgehen und einen akademischen Abschluss aufweisen. Der papierbasierte Fragebogen beinhaltet Fragen zur Rollenentwicklung von PE sowie zur interprofessionellen Zusammenarbeit. Die Datenerhebung erfolgte deskriptiv von Dezember 2021 bis Juli 2022.

Ergebnisse: 84 von 108 versendeten Fragebögen (78%) wurden in die Analyse einbezogen. 33,3% der Befragten weisen einen Bachelor- und 63,1% einen Master- oder einen höheren Abschluss auf. Die Berufserfahrung als PE beträgt im Mittel 5 Jahre. Die Zusammenarbeit mit Pflegenden und Ärzt:innen wird als gut beschrieben (Pflegende: 75,8%, Ärzt:innen: 69,6%). Die Mehrheit stimmt (eher) zu, eine partnerschaftliche Kommunikation wahrzunehmen (Pflegende: 89%, Ärzt:innen: 74%), patient:innenbezogene Unsicherheiten ansprechen (Pflegende: 95%, Ärzt:innen: 93%) sowie auf Ärzt:innen (55%) bzw. Pflegende (66%) vertrauen zu können. Es zeigen sich keine Unterschiede zwischen Bachelor- und Masterabsolvent:innen.

Schlussfolgerung: Die interprofessionelle Zusammenarbeit wird u. a. durch ein gegenseitiges Rollenverständnis geprägt. Insgesamt schätzen die Befragten die Zusammenarbeit positiv ein. Dies lässt sich möglicherweise durch die langjährige Tätigkeit als PE erklären, in der die Befragten ein vertrauensvolles Verhältnis und Interaktionswege aufbauen konnten. Zukünftig gilt es, auch die Perspektive von Ärzt:innen und Pflegenden zu erfassen, um ein umfassendes Bild der interprofessionellen Zusammenarbeit im Akutkrankenhaus vor dem Hintergrund von APN-Modellen zu beschreiben.

Interessenkonflikte: Keine