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Hintergrund/Fragestellung: Der Übergang in ein Pflegeheim ist ein kritisches Lebensereignis für die betroffenen Personen und ihre Zugehörigen. Um diesen zu verbessern, ist kontextspezifisches Wissen über die derzeitige Praxis erforderlich. Ziel war es, verfügbare Evidenz zu Herausforderungen und Versorgungsstrategien beim Übergang in Pflegeheime in Deutschland zu identifizieren, Forschungslücken auszuweisen und Empfehlungen für zukünftige Studien zu entwickeln.

Methoden: Wir führten ein Scoping-Review durch und suchten in acht großen internationalen und deutschen elektronischen Datenbanken nach Zeitschriftenartikeln und grauer Literatur, die seit 1995 in deutscher oder englischer Sprache veröffentlicht wurden. Weitere Einschlusskriterien waren Fokus auf Herausforderungen/Versorgungsstrategien im Kontext der Aufnahme älterer Menschen in Pflegeheime sowie umfassende und replizierbare Informationen zu Methoden und Ergebnissen. Ausgeschlossen wurden Poster, only-abstract Publikationen und Artikel, die sich mit Personen < 65 Jahre befassen. Identifizierte Herausforderungen und Versorgungsstrategien wurden mittels strukturierter Inhaltsanalyse unter Verwendung des TRANSCIT-Modells [1] analysiert.

Ergebnisse: 1.384 Datensätze wurden gesichtet und 12 Studien eingeschlossen. Identifizierte Herausforderungen waren vernachlässigte Partizipation und Autonomie älterer Menschen, moralische Konflikte und negative Gefühle unter den informell Pflegenden, unzureichende Kooperation zwischen den Leistungserbringern sowie ein Mangel an gemeinsamer Entscheidungsfindung, evidenzbasierter Praxis und Kontinuität der Pflege. Identifizierte Versorgungsstrategien waren die Stärkung der gemeinsamen Entscheidungsfindung und evidenzbasierter Praxis, die Verbesserung der Kooperation der Pflegedienstleister, die Implementierung von spezialisiertem Überleitungspersonal und Strategien zur Ermöglichung von Partizipation, Autonomie und Kontinuität der Pflege für Betroffene.

Schlussfolgerung: Obwohl der Prozess der Pflegeheimüberleitung als herausfordernd gilt und die Bedürfnisse älterer Menschen tendenziell vernachlässigt werden, gibt es nur wenige Forschungsergebnisse für das deutsche Gesundheitssystem. Die berichteten Versorgungsstrategien adressieren wichtige Herausforderungen, wurden jedoch nicht systematisch entwickelt und evaluiert. Künftige Forschungsarbeiten sollten Interventionen auf Basis bestehender Evidenz systematisch entwickeln und evaluieren, um die Grundlage für eine angemessene Unterstützung Betroffener und ihrer Zugehörigen zu schaffen.

Interessenkonflikte: Die Autor:innen erklären, dass sie keine Interessenkonflikte haben. Die Studie wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Die Sponsoren der Studie haben keinen Einfluss auf die Planung, Durchführung und Veröffentlichung der Ergebnisse.