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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

StrokeCompass-Decision-Coaching und Adhärenzunterstützung zur sekundären Schlaganfallprävention – ein Mixed-Methods-Projekt

Meeting Abstract

  • Natascha Bartmann - Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • Jasmin Helbach - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Rafael Bourry - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Götz Thomalla - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Jill-Marie Fix - TAKEPART Media + Science GmbH, Deutschland
  • Falk Hoffmann - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Christoph Heesen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Anne Christin Rahn - Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmPSII-2-05

doi: 10.3205/23ebm086, urn:nbn:de:0183-23ebm0863

Veröffentlicht: 21. März 2023

© 2023 Bartmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Aufgrund der weltweit steigenden Krankheitslast und dem hohen Rezidivrisiko, kommt der Sekundärprävention von Schlaganfällen eine essenzielle Bedeutung zu. Verschiedene evidenzbasierte Therapieoptionen stehen zur Verfügung, um die Risikofaktoren zu minimieren. Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, fehlt jedoch häufig das Wissen zum Nutzen der Prophylaxemedikation und die Adhärenz ist teilweise gering. Ziel des StrokeCompass-Projekts ist die Entwicklung und Pilotierung einer Coaching-Intervention, um Schlaganfallbetroffene bei der Entscheidung zur medikamentösen Sekundärprävention zu unterstützen und nachfolgend die Adhärenz durch die Stärkung der Selbstwirksamkeit zu fördern.

Methoden: Die Mixed-Methods-Studie folgt dem MRC-Framework und adressiert die Phasen „Entwicklung der Intervention“ und „Machbarkeit“.

Um Einflussfaktoren auf die Entscheidungsfindung und Adhärenz zu ermitteln, werden zunächst systematische Reviews, eine Fallstudie und Betroffenenbefragungen durchgeführt. Die nachfolgende Entwicklung der komplexen Intervention wird sich am interprofessionellen Modell der gemeinsamen Entscheidungsfindung orientieren und Motivational Interviewing beinhalten. Das StrokeCompass-Projekt wird folgende Komponenten umfassen: eine webbasierte Entscheidungshilfe, ein Decision Coaching durch Pflegefachpersonen, ein ärztliches Entscheidungsgespräch und ein Adherence Coaching. Ergänzt wird die Intervention um Trainingsmodule für die coachenden Pflegefachpersonen und Mediziner:innen.

Die Machbarkeit der Intervention wird zunächst durch qualitative und quantitative Methoden überprüft. Es folgt eine kontrollierte Vorher-Nachher-Pilotstudie (primärer Endpunkt: Adhärenz zur Sekundärprävention) mit 286 Teilnehmer:innen inklusive einer Prozess- und gesundheitsökonomischen Evaluation.

Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Auf Basis der Ergebnisse kann beurteilt werden, ob die komplexe Coaching-Intervention zur Unterstützung von Schlaganfallbetroffenen bei der Entscheidungsfindung und der Adhärenzförderung aussichtsreich und umsetzbar ist. Zur Evaluation der Effektivität, könnte eine randomisiert kontrollierte Studie folgen.

Interessenkonflikte: Die Autorinnen und Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte bestehen.