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Effekte von Lernangeboten zur Förderung interprofessioneller Kompetenzen in der Pflegeausbildung: ein Overview-of-Reviews
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Veröffentlicht: | 21. März 2023 |
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Hintergrund/Fragestellung: Die Integration interprofessioneller Lehrmethoden und -inhalte („interprofessional education“, IPE) in die Ausbildung der Gesundheitsberufe gilt als eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit in der Versorgungspraxis [1]. Übersichtsarbeiten zu spezifischen IPE-Angeboten (z.B. Simulationen) wurden bereits publiziert, allerdings fehlt ein Überblick über die unterschiedlichen IPE-Angebote. Zur Entwicklung eines Mustercurriculums für IPE in der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung wurde untersucht welche lernenden-, lehrenden- und patientenrelevanten Effekte sowie förderlichen und hinderlichen Faktoren für IPE-Angebote in der Pflegeausbildung berichtet wurden.
Methoden: „Overview of Reviews“ nach vorab festgelegter „Rapid Review“-Methodik [2]: Systematische Literaturrecherche in 5 Datenbanken (u.a. CINAHL, MEDLINE, BEME) sowie Titel- und Abstractscreening und Volltextscreening unabhängig durch 2 Personen. Reviews wurden eingeschlossen, wenn Daten zu Lernzielen, Setting und Lehrformaten sowie zu mindestens einer Zielgröße auf Stufe 2 (z. B. Kompetenzen der Lernenden), Stufe 3 (professionelles Verhalten) oder Stufe 4 (Prozesse oder Ergebnisse der Versorgungsqualität) nach Kirkpatrick-Modell [3] berichtet sind. Die kritische Bewertung erfolgte mittels ROBIS und einzelnen AMSTAR-Items. Für die standardisierte Datenextraktion und -synthese wurde ein logisches Modell entwickelt, um relevante Wirkmechanismen und Kontextfaktoren darstellen zu können.
Ergebnisse: Von 3.805 aufgefundenen Referenzen wurden 25 Übersichtsarbeiten (14 Systematische Reviews, 4 Scoping-Reviews, 3 Integrative Reviews, 2 Literaturreviews und 2 Narrative Reviews) eingeschlossen. Die Übersichtsarbeiten umfassen im Median 17 Einzelstudien. Am häufigsten wurden Simulationen (n=71 Studien) untersucht. Interprofessionelle Lernangebote für Lernende der Pflege (n=268 Studien) fanden häufig mit Studierenden der Humanmedizin (n=215 Studien) statt. Die finalen Ergebnisse werden im Rahmen des Kongresses vorgestellt.
Schlussfolgerung: Die bisherige IPE-Evaluation konzentriert sich auf Simulationslehrformate. Trotz der hohen Anzahl an Reviews und Primärstudien ist der Forschungsstand zu IPE daher eine eingeschränkte Informationsquelle für die Curriculumsentwicklung. Die Umsetzung von IPE in der Ausbildung sollte durch robuste Evaluationen ergänzt werden.
Interessenkonflikte: Die Autor:innen versichern, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
Literatur
- 1.
- Herath C, Zhou Y, Gan Y, Nakandawire N, Gong Y, Lu Z. A comparative study of interprofessional education in global health care: A systematic review. Medicine (Baltimore). 2017 Sep;96(38):e7336. DOI: 10.1097/MD.0000000000007336
- 2.
- Püschel L, Lüth F, von Gahlen-Hoops W, Balzer K, Rahn A. Curricula for interprofessional competencies in nursing education: Rapid review protocol. 2022 Jun 28. Availble from: https://osf.io/rhbvx
- 3.
- Kirkpatrick J, Kirkpatrick W. An Introduction to the New World Kirkpatrick Model. USA: Kirkpatrick's Partner; 2015.