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RiKUCare – Risikokommunikation von Umweltfaktoren im Versorgungskontext
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Veröffentlicht: | 21. März 2023 |
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Hintergrund/Fragestellung: Der Klimawandel stellt das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen (Pandemien, Hitzewellen, schlechtere Luftqualität). Die Veränderungen des Außenklimas wirken sich zwangsläufig auf das Raumklima von pflegebedürftigen und besonders gefährdeten Menschen aus. Ein flächendeckendes Monitoring samt Risikobewertung ist ausstehend. Mögliche Gründe sind fehlendes Wissen über gesundheitliche Auswirkungen von Umweltfaktoren (Umweltgesundheitskompetenz) und nicht an Versorgungsprozesse angepasste Monitoring Systeme.
Methoden: Folglich soll die zur Diskussion stehende Projektidee die Entwicklung eines Bildungsangebots mit der Zielgruppe der Pflegekräfte und des Gesundheitsmanagements beinhalten. Es sollen biologische Grundlagen, aktuelle epidemiologische Erkenntnisse und praktische Präventivhandlungen vermittelt werden um zur Förderung der Umweltgesundheitskompetenz beizutragen. Zur Bewertung des erhofften Kompetenzgewinns soll ein deutschsprachiges quantitatives Messinstrument angelehnt an Lichtveld et al. [1] entwickelt werden.
Ein weiterer Teil der Projektidee beinhaltet die Anforderungsanalyse für ein technisches System zum Raumklima Monitoring samt evidenzbasierter Risikokommunikation im Versorgungskontext. Eine evidenzbasierte Risikokommunikation soll die Bewertung des Raumklimas bezüglich potenzieller Gesundheitsrisiken für die pflegebedürftigen Menschen ermöglichen und Präventivhandlungen motivieren. Zur Identifikation der Anforderungen sollen Fokusgruppen mit Kursteilnehmenden geführt werden. Eine Analyse der Fokusgruppen-Transkripte soll zu den Anforderungen und schließlich zur Definition von Handlungsempfehlungen für die Konzeption eines technischen Systems führen. Ein entsprechender Prototyp soll in verschiedenen ambulanten und stationären Versorgungssettings erprobt werden. Eine Bewertung durch die Nutzenden und der Vergleich des Raumklimas mit und ohne Risikokommunikation sollen Rückschlüsse über die Gültigkeit der Handlungsempfehlungen ermöglichen.
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Es wird erwartet, dass eine messbare Förderung der Umweltgesundheitskompetenz durch ein Bildungsangebot erreicht werden kann. Zudem wird eine Verbesserung des Raumklimas durch den Einsatz der evidenzbasierten Risikokommunikation erwartet. Eine signifikante Verbesserung würde die Gültigkeit der Handlungsempfehlungen unterstreichen und eine Verbreitung solcher Systeme bestärken. Durch die zukünftige Vernetzung der Systeme könnte eine Grundlage für epidemiologische Studien zur Evidenzgewinnung geschaffen werden.
Interessenkonflikte: Die Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
Literatur
- 1.
- Lichtveld MY, Covert HH, Sherman M, Shankar A, Wickliffe JK, Alcala CS. Advancing Environmental Health Literacy: Validated Scales of General Environmental Health and Environmental Media-Specific Knowledge, Attitudes and Behaviors. Int J Environ Res Public Health. 2019 Oct 28;16(21):4157. DOI: 10.3390/ijerph16214157