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Gesundheitseinrichtungen am Weg zur Klimaneutralität – Grundlagen und Elemente des Pilotprojekts ‚Beratung Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen‘
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Veröffentlicht: | 21. März 2023 |
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Hintergrund/Fragestellung: Die wissenschaftliche Evidenz zeigt, dass: „Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für die Gesundheit im 21. Jahrhundert“ „Report of the Lancet Countdown on health and climate change: code red for a health future (Romanello et al 2021)“. Die steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen wird den Treibhausgasausstoß und die Kosten, insbesondere im Gesundheitswesen, massiv erhöhen. Analysen zeigen, dass die Folgekosten der Klimakrise im Gesundheitssektor am höchsten (Steininger et al, 2020) sein werden. Bereits jetzt ist der Gesundheitssektor für rund sieben Prozent des österreichischen CO2-Fußabdrucks verantwortlich (Weisz et al. 2020). Damit hat der Gesundheitssektor als klimarelevanter Sektor entsprechend dringenden Handlungsbedarf um klimaneutral zu werden.
Methoden: Ausgangspunkt ist die umfassende Literaturrecherche zur Thematik Klimaneutralität im Gesundheitswesen, die umfassende Datenanalyse sowie der Austausch mit national und international relevanten Netzwerken. Weitere Grundlage sind Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie Stakeholdern im Bereich Klimaschutz und Gesundheitswesen. Es zeigte sich, dass bei Gesundheitseinrichtungen enormer Bedarf an Strategieentwicklung, Expertise und professioneller Begleitung besteht, um energie- und ressourceneffiziente und klimaschützende Maßnahmen in ihrer Einrichtung zu integrieren. Auf dieser Basis wurde das Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtung“ entwickelt.
Ergebnisse: Es wurde ein Beratungsangebot speziell für Gesundheitseinrichtungen (Kliniken, Primärversorgungseinheiten, Alten- und Pflegeinrichtungen, Arztpraxen, Apotheken) entwickelt, sich als klimaneutrale Gesundheitseinrichtungen zu etablieren und dafür die erforderliche Expertise, Informationen, Hilfestellungen und Unterstützung über alle Handlungsfelder (Gebäude, Mobilität, Energie, Ernährungssystem, Ressourceneffizienz, Abfallmanagement und Grünraum)aus einer Hand zu erhalten.
Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten (Emissionsdaten, Kostenstrukturen, Ressourceneinsatz, Abfall etc.) werden in der Folge analysiert und bewertet und damit die Kosten-Nutzen-Struktur des Pilotprojektes „Beratung Klimafreundliche Gesundheitseinrichtung“ dargestellt. Weiters wird ein Fragebogen ausgewertet, der die aktuelle Situation, den Wissensstand zur Thematik Klimaschutz und die Motivlagen sowie die Erwartungen der teilnehmenden Gesundheitseinrichtungen erhebt, um damit weitere Handlungsempfehlungen für die Gesundheitseinrichtungen als auch die Politik, ableiten zu können.