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Hintergrund/Fragestellung: Plain Language Summaries (PLS; allgemeinverständliche Kurzzusammenfassungen) sind insbesondere in den lebens- und gesundheitswissenschaftlichen Fachgebieten als probates Medium allgemeinverständlicher Kommunikation wissenschaftlicher Evidenz bekannt. Am Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) wurde im Projekt PLan Psy eine evidenzbasierte Richtlinie für PLS psychologischer Metaanalysen entwickelt. Sie bildet die Grundlage für ein ab 2023 am ZPID bestehendes, frei zugängliches Informationsangebot für die interessierte Allgemeinheit.

Anhand der Entwicklung der Richtlinie wird beschrieben, wie eine (möglichst) evidenzbasierte Grundlage für ein an die Allgemeinheit gerichtetes wissenschaftliches Informationsangebot geschaffen werden kann.

Methoden: Zunächst wurde ein systematischer Review zum Forschungsstand und zu bereits vorhandenen Richtlinien für PLS durchgeführt [1]. Aus den Ergebnissen wurden Evidenzlücken sowie bereits ausreichend fundierte Kriterien abgeleitet.

In drei präregistrierten experimentellen Online-Studien (n = 2.288, n = 2.211, n = 2.451; [2]; [3]) erhielten Teilnehmende Zusammenfassungen zu jeweils zwei psychologischen Metaanalysen. Variiert wurden aus den im Review identifizierten Evidenzlücken abgeleitete PLS-Charakteristika.

Angeschlossen wurden eine präregistrierte Fokusgruppenstudie mit potenziellen Leser:innen psychologischer PLS, zwei Evaluationsworkshops mit Expert:innen sowie eine vierte experimentelle Studie (derzeit in Arbeit).

Ergebnisse: Es zeigte sich unter anderem, dass richtlinienkonforme PLS im Vergleich zu wissenschaftlichen Abstracts als verständlicher wahrgenommen werden (eta2 = .040, p < .001) und das Wissen erhöhen (OR = 1.33, p < .05).

PLS, in denen Fachbegriffe ersetzt wurden, erleichterten den Wissenserwerb (OR = 1.54, p < .05 ).

Erläuterungen zur Methode ‚Metaanalyse’ und zum Publication Bias erhöhten das Wissen über diese Themen (OR = 1.29, p < .01; OR = 2.19, p < .01).

Die Ergebnisse der vierten Experimentalstudie und der Fokusgruppenstudie werden in einer zweiten überarbeiteten Version der Richtlinie berücksichtigt, die Ende 2022 frei zugänglich veröffentlicht wird.

Schlussfolgerung: Die Richtlinie zum Verfassen von PLS für psychologische Metaanalysen ermöglicht eine an Nicht-Expert:innen adressierte evidenzbasierte Kommunikation psychologischer Erkenntnisse.

Interessenkonflikte: Das Projekt PLan Psy wurde am ZPID durchgeführt. Die dabei entwickelte Richtlinie wird für ein zukünftiges Informationsangebot am ZPID genutzt. Drei der Autorinnen und Autoren (AC, MK, MS) haben ab 2023 Stellenanteile zur Realisierung des Angebots inne.