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22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24. - 26.02.2021, digital

Telemedizin für die Palliativversorgung: Herausforderungen und Lösungsstrategien hinsichtlich Evidenzbasierung

Meeting Abstract

  • Kirsten Brukamp - Evangelische Hochschule Ludwigsburg, Gesundheitswissenschaften, Ludwigsburg, Deutschland
  • Christiane Weck - Krankenhaus Agatharied, Deutschland
  • Jürgen Zerth - Wilhelm Löhe Hochschule, Deutschland
  • Peter Jaensch - Wilhelm Löhe Hochschule, Deutschland
  • Christian Maier - Universität Bayreuth, Bayreuth, Deutschland
  • Stefan Lorenzl - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Österreich; Krankenhaus Agatharied, Deutschland

Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen. 22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. sine loco [digital], 24.-26.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21ebmSYM-4-01

doi: 10.3205/21ebm128, urn:nbn:de:0183-21ebm1286

Veröffentlicht: 23. Februar 2021

© 2021 Brukamp et al.
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Gliederung

Text

Beschreibung: Telemedizin wird als zukunftsweisender Ansatz der Gesundheitsversorgung aufgrund der globalen Coronapandemiekrisen aktuell verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Vielversprechend sind Anwendungen in der allgemeinmedizinischen Versorgung, aber auch in hochgradig spezialisierten Bereichen, einschließlich in herausfordernden wie der Palliativversorgung. Doch welche Evidenz liegt vor, auf welche Parameter ist sie gerichtet, und wie kann sie erhoben werden? Das Symposium adressiert die Frage nach der Evidenzbasierung für innovative telemedizinische Angebote in einem sensiblen Einsatzfeld für die Evidenzerhebung, nämlich der ambulanten und stationären Palliativversorgung im Hinblick auf neurologische Symptome.

Geplante Vortragsthemen:

1. Vortrag: Prof. Dr. Lorenzl, Dr. Weck: Klinische Perspektiven

Das Projekt „Telemedizinische Antworten auf neurologische Nachfragen in Echtzeit – TANNE“, gefördert vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), intendiert die Einführung der Telemedizin für neurologische Konsile bei Palliativpatientinnen und -patienten in die Regelversorgung. Videosysteme ermöglichen neurologische Expertiseeinbindung sowohl durch SAPV-Teams als auch in Hospizen. Eine prospektive, randomisierte, zweiarmige Interventionsstudie mit einem Delayed-Start-Design wird durchgeführt, um die medizinische Wirksamkeit des Versorgungskonzepts nachzuweisen.

2. Vortrag: Prof. Dr. Zerth, M.Sc. M.A. Jaensch, Prof. Dr. Maier: Gesundheitsökonomische Perspektiven

Palliative Telemedizin kann die Versorgungsqualität steigern und sich gleichzeitig als gesundheitsökonomisch effizient erweisen. Die zielgerichtete Nutzung von personellen und finanziellen Ressourcen in etablierten Organisationsstrukturen wird angestrebt. Als komplexe Intervention wird die Palliativ-Telemedizin auf der Makroebene im Hinblick auf Outcome- und Kosteneffektivitätsparameter und auf der Mikroebene bezüglich Implementierung und Akzeptanz evaluiert.

3. Vortrag: Prof. Dr. Brukamp: Sozialwissenschaftliche Perspektiven

Telemedizin und Palliativversorgung sind mit sozialen, rechtlichen und ethischen Herausforderungen und Public-Health-Implikationen verbunden. Die Digitalisierung besitzt das Potenzial, die soziale Interaktion mit den Betroffenen selbst sowie die insbesondere im Palliativbereich wesentlich interdisziplinäre Teamzusammenarbeit zu verändern. Mixed-Methods-Ansätze tragen zu punktuellen und longitudinalen Datenerhebungen im Hinblick auf objektive und subjektive Parameter für die Bewertung bei.

4. Podiumsdiskussion der Vortragenden mit Beteiligung des Publikums

Welches sind die besonderen Herausforderungen der Telemedizin und der Palliativversorgung für die Evidenzbasierung? Wofür und auf welche Weise lässt sich für Telemedizin im Bereich der Palliativversorgung Evidenz erheben? Welche Outcome-Parameter sind in der Palliativversorgung angemessen? Welche Transferpotenziale für andere Anwendungsgebiete ergeben sich aus Erfahrungen mit Palliativ- und Neuro-Telemedizin?

Interessenkonflikte: Keine, außer Durchführung des Projekts TANNE in Förderung durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)


Literatur

1.
Weck CE, Lex KM, Lorenzl S. Telemedicine in Palliative Care: implementation of New Technologies to Overcome Structural Challenges in the Care of Neurological Patients. Front Neurol. 2019;10:510. DOI: 10.3389/fneur.2019.00510 Externer Link