gms | German Medical Science

22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24. - 26.02.2021, digital

Entwicklung eines Einarbeitungsleitfadens für Physiotherapie auf der Intensivstation

Meeting Abstract

  • Annette Andree-Dieker - Fachhochschule Münster, FB Gesundheit, Münster, Deutschland
  • Marie Emmerich - Fachhochschule Münster, FB Gesundheit, Münster, Deutschland
  • Veronika Kreysch - Fachhochschule Münster, FB Gesundheit, Münster, Deutschland
  • Janina Klitzsch - Fachhochschule Münster, FB Gesundheit, Münster, Deutschland
  • Ann-Christin Sieg - Fachhochschule Münster, FB Gesundheit, Münster, Deutschland
  • Jochen Bräunig - Universitätsklinikum Münster, Zentrale Einrichtungen Physiotherapie, Ergotherapie & Logopädie, Münster, Deutschland

Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen. 22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. sine loco [digital], 24.-26.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21ebmPS-7-01

doi: 10.3205/21ebm102, urn:nbn:de:0183-21ebm1024

Veröffentlicht: 23. Februar 2021

© 2021 Andree-Dieker et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Mit den zunehmenden physiotherapeutischen Herausforderungen in der Frührehabilitation im Klinikalltag nimmt auch die strukturierte Arbeit auf einer Intensivstation eine zentrale Position ein. Prämisse für eine zielorientierte Förderung der intensivpflichtigen Patienten stellt eine fundierte Einarbeitung in diesem sensiblen Bereich dar. Bis heute fehlen im deutschsprachigen Raum professionelle Leitfäden für die Einarbeitung von PhysiotherapeutInnen auf Intensivstation.

Methoden: Es wurde eine Literaturrecherche zum Thema standardisierte Einarbeitung auf Intensivstation vorgenommen. Eine Begehung und Einführung in das Arbeitsfeld sowie Gespräche über die Arbeitssituation von PhysiotherapeutInnen auf Intensivstationen wurde durchgeführt. Es erfolgte die Erarbeitung von Zusammenhängen für den Einarbeitungsleitfaden mittels Literatursichtung und -recherche zur Festlegung der Inhalte eines strukurierten Einarbeitungsleitfadens, der MentorInnen bei einer umfassenden fachlichen wie sozialen Einarbeitung von PhysiotherapeutInnen und auf Intensivstationen Unterstützung geben soll.

Ergebnisse: Der Einarbeitungsleitfaden wurde in Form von Checklisten für jedes von drei aufeinanderfolgenden Einarbeitungsleveln erstellt, an deren Ende jeweils ein Reflexionsgespräch durchgeführt wird, um den Kompetenzerwerb zu überprüfen. Zusätzlich wird ein Katalog über die auf der Intensivstation verwendeten Geräte ausgehändigt. Das erste Einarbeitungslevel focussiert die Einarbeitung in organisatorische Abläufe zugunsten des rechtlichen und fachlichen Bereichs Im zweiten Einarbeitungslevel überwiegt der Anteil der fachlichen Einweisung zugunsten der organisatorischen und rechtlichen Einweisung. Im dritten Einarbeitungslevel werden organisatorische, rechtliche und fachliche Einweisungen abgeschlossen.

Schlussfolgerung: Eine standardisierte Einarbeitung gewährleistet Sicherheit im Umgang mit den Herausforderungen der Frührehabilitation auf Intensivstationen und die Ausbildung von Selbstbewusstsein in einem schwierigen Arbeitsbereich, vor allem für noch unerfahrene Mitarbeitende der Physiotherapie.

Interessenkonflikte: Es bestehen keine Interessenskonflikte.


Literatur

1.
Klemme B, Siegmann G. Clinical reasoning: therapeutische Denkprozesse. 2nd ed. Stuttgart: Thieme; 2015.