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22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24. - 26.02.2021, digital

Shared Decision Making (SDM) in der Gynäkologie und Geburtshilfe: Landkarte der Beleglage

Meeting Abstract

  • Fülöp Scheibler - UKSH, Sonderprojekt SDM, Deutschland
  • Marion Danner - UKSH, Sonderprojekt SDM, Deutschland
  • Martin Mayer - EBSCO Health, USA
  • Jona Röseler - UKSH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Deutschland
  • Marie Debrouwere - UKSH, Sonderprojekt SDM, Deutschland
  • Brian Alper - Computable Publishing LLC, USA
  • Mohamed Elessawy - UKSH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Deutschland

Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen. 22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. sine loco [digital], 24.-26.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21ebmV-7-04

doi: 10.3205/21ebm036, urn:nbn:de:0183-21ebm0368

Veröffentlicht: 23. Februar 2021

© 2021 Scheibler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Im Rahmen der Implementierung des SHARE TO CARE-Programms am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, entwickeln wir verschiedene Methoden, um den Stand der Forschung und mögliche „weiße Flecken“ im Bereich des SDM aufzudecken. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit SDM-Studien in der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Methoden: In einer systematischen Literaturrecherche wurden im Mai 2020 in der Datenbank PubMed alle Arbeiten identifiziert, die die Suchbegriffe „Shared Decision Making“ und Synonyma sowie die Suchbegriffe Gynäkologie bzw. Geburtshilfe, ihre Teildisziplinen oder Synonyma enthielten. Die Treffer wurden von 2 Reviewern unabhängig voneinander gescreent und ausgewertet.

Ergebnisse: Nach Entfernung von Duplikaten wurden 883 Referenzen identifiziert. Diese wurden nach Titeln und Abstracts und anschließend im Volltext gescreent. 610 Arbeiten wurden für die vorliegende Fragestellung eingeschlossen. Die meisten Arbeiten fanden sich im Bereich der Gynäkologischen Onkologie (312) gefolgt von der Geburtshilfe (163). Die wenigsten Arbeiten wurden in den Teildisziplinen Urogynäkologie (6) Endometriose (4) und minimalinvasive Operationen (4) identifiziert. Die Fragestellungen der eingeschlossenen Arbeiten befassen sich vornehmlich mit der Ermittlung von Patientenpräferenzen (235), allgemeinen theoretischen Fragen bzw. systematischen Übersichten (160) oder SDM-Interventionen auf Seite der Patienten (81). Selten erforschte Themen / Methoden sind Kohorten- und Beobachtungsstudien (5) und komplexe SDM-Interventionen (9).

Schlussfolgerung: Im Ergebnis kann eine Landkarte der Beleglage im Bereich des SDM in der Gynäkologie und Geburtshilfe – als lebendes Dokument – den Stand der Forschung immer aktuell und transparent zur Verfügung stellen. Diese kann Klinikern wie Forschern einen schnellen Einblick und Einstieg in das Thema verschaffen.

Dies hilft einerseits, sinnvolle Fragestellungen beispielsweise für Entscheidungshilfen zu identifizieren. Andererseits kann damit redundante Arbeit beispielsweise im Bereich der Erforschung von Patientenpräferenzen vermieden werden. Weitere evidenzbasierte Entscheidungshilfen für Patientinnen sind im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe dringend erforderlich.

Interessenkonflikte: Keine


Literatur

1.
Danner M, Geiger F, Wehkamp K, Rueffer JU, Kuch C, Sundmacher L, et al. Making shared decision-making (SDM) a reality: protocol of a large-scale long-term SDM implementation programme at a Northern German University Hospital. BMJ Open. 2020;10(10):e037575.
2.
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Shared Decision Making am UKSH. Kiel: UKSH; 2021. Available from: https://www.uksh.de/sdm/ Externer Link