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22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24. - 26.02.2021, digital

Entwicklung und Evaluation eines digitalen Schulungsangebotes für PRO-Assessments der EORTC in der klinischen Praxis

Meeting Abstract

  • Monika Sztankay - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich; Universitätsklinikum Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Lisa Wintner - Universitätsklinikum Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Sigrid Roggendorf - Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Deutschland
  • Thomas Nordhausen - Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Deutschland
  • Linda Dirven - Medizinisches Zentrum der Universität Leiden, Leiden, Niederlande
  • Martin J. B. Taphoorn - Medizinisches Zentrum der Universität Leiden, Leiden, Niederlande
  • Irma M. Verdonck- de Leeuw - Medizinisches Zentrum der Vrije Universität Amsterdam, Amsterdam, Niederlande
  • Galina Velikova - Universität Leeds, Leeds, Großbritannien
  • Andrew Bottomley - Fachbereich Lebensqualität der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC), Belgien
  • Dagmara Kulis - Fachbereich Lebensqualität der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC), Belgien
  • Heike Schmidt - Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle (Saale), Deutschland; Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Deutschland

Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen. 22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. sine loco [digital], 24.-26.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21ebmV-5-03

doi: 10.3205/21ebm025, urn:nbn:de:0183-21ebm0253

Veröffentlicht: 23. Februar 2021

© 2021 Sztankay et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Unter Patient-Reported Outcomes (PROs) versteht man direkt von Patient*innen berichtete Aussagen z.B. zu ihrem Gesundheitszustand, ihrer medizinischen Behandlung, u.Ä., die mit standardisierten Fragebögen erhoben und nicht von Dritten verändert oder interpretiert werden. Während PROs in anderen Medizinfeldern bereits zum Routineinventar gehören (z.B. Orthopädie), hat die routinemäßige Erfassung von PROs bisher keinen Eingang in den onkologischen klinischen Alltag gefunden – obwohl ihr Nutzen durch Studien gut untersucht ist (z.B. Behandlungsevaluation, Symptomdokumentation, Nebenwirkungsmanagement). Es ist bekannt, dass Wissen über das PRO-Konzept und dessen positiven Mehrwerts für den klinischen Alltag die Implementierung von PROs unterstützt. Daher zielt Phase 1 dieses Projekt darauf ab, systematisch und unter Einbezug von medizinischem Fachpersonal den Inhalt für ein entsprechendes digitales Schulungsangebot zu entwickeln.

Methoden: Entsprechend dem Medical Research Council Framework für Design und die Evaluierung komplexer Interventionen wurden drei Forschungsansätze verwendet: 1. Scoping Review zu digitalen Schulungsangeboten im Bereich PROs und Onkologie (Suche in MEDLINE, CINAHL, Chochrane Library, PsychINFO, Web of Science), 2. Semi-strukturierte qualitative Interviews mit Fachpersonal und Patientenvertreter*innen, 3. internationaler, anonymer und quantitativer Onlinesurvey für medizinisches Fachpersonal.

Ergebnisse: 1. Von 20.228 Treffern wurden 267 Paper in die Volltextanalyse eingeschlossen. Als Grundlage für die Interviews dienten 6 systematische Reviews, 6 randomisiert-kontrollierte Studien und Basispublikationen zu didaktischer Methodik. 2. 73 Interviewte aus 9 Ländern interessierten sich für Grundlagen zu PROs (z.B. Definition, klinischer Nutzen, Instrumente, Dateninterpretation) sowie deren klinische Anwendung (Messzeitpunkte, Kommunikation mit Patient*innen, Interventionen). 3. Die Relevanz dieser Inhalte wurde im Onlinesurvey (n=233 Teilnehmende aus 33 Ländern) mit bis zu 97% Zustimmung bestätigt. Methodenvielfalt inkl. interaktiver Optionen wurde bevorzugt.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse gewähren einen differenzierten Einblick in die Präferenzen und Interessensschwerpunkte von medizinischem Fachpersonal hinsichtlich der Inhalte und didaktischen Methoden eines digitalen Schulungsangebotes zum Thema PROs in der Onkologie. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein spezifisches digitales Schulungsangebot zum Thema PROs entwickelt.