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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Journal Club ganz praktisch – Wie praktisch tätige Niedergelassene und Kliniker auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft bleiben

Meeting Abstract

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  • Wolfgang A. Blank - Fachbereich EbM in Klinik und Praxis, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmS3-W6-01

doi: 10.3205/19ebm157, urn:nbn:de:0183-19ebm1578

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Blank.
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Gliederung

Text

Kurze Beschreibung des geplanten Inhalts: Journal Clubs werden in Kliniken und Forschungsgruppen intensiv genutzt, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren [1], [2]. Im ambulanten Bereich sowie in Kliniken der Grundversorgung werden sie kaum eingesetzt. Die Voraussetzungen für Journal Clubs sind ungünstig. Ärzte in diesem Versorgungsbereich haben es mit vielen Patienten in kurzer Zeit zu tun und sie müssen unzählige verschiedene Erkrankungen (ICD-10: 79.500 Kodierungen) in unterschiedlichen Stadien behandeln [3]. Ein Journal Club für Niedergelassene und Krankenhausärzte in der Grundversorgung muss daher besondere Strategien verfolgen, zumal neben reinem Fachwissen auch die biopsychosoziale Gesamtschau und die Berufserfahrung im Umgang mit Erkrankungen und Erkrankten eine wesentliche Rolle spielen. Der Journal-Club des Guad-Arztnetzes („Gut versorgt im Arberland“) im Bayerwald hat einen erfolgreichen Implementierungsversuch unternommen [4]. Dieser soll im Workshop vorgestellt und in Kleingruppenarbeit erprobt werden.

Jährlich erscheinen 1.000.000 neue Artikel zu medizinischen Themen. Da kann selbst der engagierteste Arzt nicht auf der Höhe der aktuellen medizinischen Kenntnisse sein. Der praktisch tätige Arzt in Klinik und Praxis behandelt zudem potentiell alle knapp 79.500 im ICD-10 gelisteten Krankheiten. Also einerseits viel Zeit zum Lesen und Diskutieren, andererseits viel praktische Erfahrung in der individuellen Behandlung über einen langen Zeitraum haben – das ist vor dem Hintergrund der vollen Sprechstunde und Ambulanz eine fast unlösbare Herausforderung. Ist eine tagesaktuelle wissenschaftlich fundierte Arbeit in der Praxis also nichts für Langsam-Leser und ärztliche Berufsanfänger? Ein Widerspruch, der elegant aufgelöst werden kann. Aktuelle wissenschaftliche Artikel und die Erfahrung „alter Hasen“ lassen sich in einem speziell auf praktisch tätige Ärzte und Kliniker zugeschnittenen Setting perfekt kombinieren. Mit Ergebnissen, die direkt in der täglichen Praxis angewandt werden können.

Die Teilnehmer werden mit diesem Workshop in die Lage versetzt, das Journal-Club-Konzept möglicherweise im eigenen Arbeitsbereich zu übernehmen und auf ihre Bedürfnisse individuell anzupassen.

Geplante Methoden: Im interaktiven Workshop werden den Teilnehmern die Grundzüge eines neu konzipierten Journal Clubs vermittelt. Die Grundlage sind vorrangig gut zugängliche sowie für Praktiker aufbereitete und kommentierte Publikationen und Internetdienste. Diese werden von jungen Ärztinnen und Ärzten aufbereitet, in einer ersten Runde diskutiert und bei Bedarf durch weitere Informationen (individuellen Literaturrecherche) ergänzt. In einer zweiten Runde werden die Ergebnisse praktisch tätigen Ärzten vorgestellt und mit diesen intensiv diskutiert. Daraus folgt eine Synthese aus wissenschaftlicher Evidenz (vorrangig die jüngeren Ärztinnen und Ärzte) und praktischer Erfahrung über oft viele Jahrzehnt (vorrangig die erfahreneren Ärztinnen und Ärzte). Alle Beteiligten profitieren hiervon nach eigenem Bekunden enorm.

Impulsreferat mit Vorstellung des Konzeptes, Suchstrategien nach Primär- und Sekundärliteratur, moderierte Besprechung von Studien und Diskussion in Kleingruppen, Moderierte Diskussion der ausgesuchten Studien im Plenum, Diskussion des Formates mit Vor- und Nachteilen sowie potentiellen Implementierungshindernissen im Plenum.

Interessenkonflikte: Keine


Literatur

1.
The First Journal Club on Twitter Then and Now. In: CasesBlog – Medical and Health Blog. 2011 Jun 8 [Retrieved 2014 Nov 27]. Available from: http://casesblog.blogspot.com/2011/06/first-journal-club-on-twitter-then-and.html Externer Link
2.
Bower C. Twitter Journal Club: yet another 'revolution' in scientific communication? BMJ Blogs. 2011 Jun 15 [Retrieved 2014 Jun 27]. Available from: https://blogs.bmj.com/bmj-journals-development-blog/2011/07/15/twitter-journal-club-yet-another-revolution-in-scientific-communication/ Externer Link
3.
DIMDI veröffentlicht neues ICD-10-GM 2017. In: Ärzteblatt News. 4. Oktober 2016 [abgerufen 17. Oktober 2016]. Verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/70730/DIMDI-veroeffentlicht-neues-ICD-10-GM-2017 Externer Link
4.
Journal Club ganz praktisch – niedergelassene Ärzte bleiben auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. ZfA. 2018;94(9). DOI: 10.3238/zfa.2018.0339-0344 Externer Link