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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Fake Health Infos im Internet: Strategien gegen gefährliche Gesundheitsinformationen

Meeting Abstract

  • Claudia Haschke - Bertelsmann Stiftung, Deutschland
  • Marion Grote Westrick - Bertelsmann Stiftung, Deutschland
  • Nicola Kuhrt - MedWatch, Deutschland
  • Hinnerk Feldwisch-Drentrup - MedWatch, Deutschland
  • Klaus Koch - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Gesundheitsinformation, Deutschland
  • Kai Helge Vogel - Verbraucherzentrale Bundesverband e. V., Deutschland
  • Stefan Palmowski - Hochschule für Gesundheit, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmS3-S6-01

doi: 10.3205/19ebm148, urn:nbn:de:0183-19ebm1485

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Haschke et al.
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Gliederung

Text

Kurze Beschreibung des geplanten Inhalts: Immer mehr Menschen informieren sich bei Fragen zu ihrer Gesundheit im Internet. Dabei treffen sie auf eine Vielzahl von Gesundheitsinformationen von höchst unterschiedlicher Qualität. Das Spektrum reicht von eindeutiger Produktwerbung über interessengeleitete bis hin zu evidenzbasierten Informationen. Einige im Internet bereitgestellte Gesundheitsinformationen sind Mittel zum Zweck, um durch eine hohe Reichweite möglichst viele Kunden zu erreichen und so eigene Produkte oder Dienstleistungen zu vermarkten. Verkürzte, einseitige und manipulative Informationen können unbegründet Hoffnungen wecken oder Ängste schüren. Einige schlechte Informationen werden gefährlich, wenn sie bei Patienten ein Verhalten auslösen, das erhebliche gesundheitliche oder finanzielle Schäden oder einen Vertrauensverlust in die evidenzbasierte Medizin hervorruft.

Urheber von gezielt falschen, schlechten bis hin zu gefährlichen Informationen gehen zum Teil sehr professionell vor, damit ihre Internetseiten eine seriöse Anmutung erhalten. Beispielsweise werden Informationen und Botschaften als persönliche, unangreifbare Erfahrungsberichte getarnt. Gefährliche Botschaften können durch eine virale Verbreitung von Informationen noch verstärkt werden. In einem nahezu unregulierten Markt konkurrieren gute Informationen mit schlechten und gefährlichen Informationen, die als solche nicht immer auf Anhieb zu erkennen sind.

Vor diesem Hintergrund werden die Bertelsmann Stiftung und MedWatch Anfang 2019 eine Expertise veröffentlichen, die Strategien gegen gefährliche Gesundheitsinformationen aufzeigt. Für diese hat eine multidisziplinäre Arbeitsgruppe ein Kriterienraster entwickelt, mit dem Gesundheitsinformationen strukturiert auf ihr Schadenspotenzial untersucht werden können. Mit Hilfe des Rasters kann zum einen das Schadenspotenzial von Informationen herausgestellt werden. Zum anderen soll es dabei unterstützen, verantwortliche Akteure im Gesundheitswesen zum Handeln zu bewegen und somit Bürgerinnen und Bürger vor gefährlichen Angeboten zu schützen.

Im Symposium soll aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden, was gefährliche Gesundheitsinformationen ausmacht, welche Wirkung sie auslösen können und welche Strategien notwendig sind, um gegen sie vorzugehen.

Geplante Vortragsthemen mit Kernaussagen bzw. Programmpunkte:

4 Impulsreferate à 10 Minuten plus 5 Minuten für Rückfragen (=60 Minuten):

  • M. Grote Westrick: Was ist gefährlich? Identifizierung schlechter und gefährlicher Gesundheitsinformationen
  • N. Kuhrt, H. Feldwisch-Drentrup: Schadenspotenzial von Gesundheitsinformationen: 45 Websites im Check
  • K. Koch: Wie werden gute Informationen sichtbarer?
  • K. Vogel: Verbraucherschutz bei gefährlichen Gesundheitsinformationen – eine Standortbestimmung

Podiumsdiskussion mit Beteiligung des Auditoriums (=25 Minuten)

Zusammenfassung und Ausblick (=5 Minuten)

Moderation: Stefan Palmowski, Claudia Haschke


Literatur

1.
Bertelsmann Stiftung. Nutzung und Verbreitung von Gesundheitsinformationen: Ein Literaturüberblick zu theoretischen Ansätzen und empirischen Befunden. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung; 2018. DOI: 10.11586/2017051 Externer Link
2.
Schaeffer D, Berens EM, Vogt D. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland: Ergebnisse einer repräsentativen Befragung. Dtsch Arztebl Int. 2017;114(4):53-60. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0053 Externer Link