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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Entwicklung und explorative Evaluation einer multi-modalen, nicht-pharmakologischen Intervention zur Vermeidung von Schlafproblemen bei Pflegeheimbewohner*innen mit Demenz

Meeting Abstract

  • Denise Wilfling - Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • Martin Nikolaus Dichter - Deutsches Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen, Deutschland
  • Margareta Halek - Deutsches Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen, Deutschland
  • Ralph Möhler - Universität Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
  • Almuth Berg - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
  • Gabriele Meyer - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
  • Sascha Köpke - Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-OG10-03

doi: 10.3205/19ebm127, urn:nbn:de:0183-19ebm1273

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Wilfling et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Menschen mit Demenz leiden häufig unter Schlafproblemen, die zu einer Reihe von weiteren Problemen, wie z.B. Ruhelosigkeit oder Aggressivität, führen können. Wirksamkeitsnachweise fehlen sowohl für pharmakologische als auch für nicht-pharmakologische Interventionen. Daher besteht dringender Bedarf an sorgfältig entwickelten und evaluierten (komplexen) Interventionen zur Reduktion von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz. Das Ziel der geplanten Studie ist die Entwicklung einer solchen komplexe nicht-pharmakologische Intervention für Pflegeheimbewohner*innen mit Demenz.

Methoden: Die im Rahmen eines eigenen Cochrane Reviews identifizierten Interventionen werden analysiert. Anhand einer weiteren Literaturrecherche sowie Befragungen und Fokusgruppen mit Bewohner*innen und Pflegenden sollen potentiell wirksame Interventionen oder –komponenten sowie Implementierungsstrategien identifiziert werden. Die einzelnen Interventionskomponenten werden mit Hilfe von TIDieR [1] und CReDECI-2 [2] beschrieben. Die Wirksamkeit der entwickelten Intervention wird explorativ evaluiert. Dafür wird eine cluster-randomisiert kontrollierte Studie in 3 Studienzentren mit einer Dauer von 12 Monaten durchgeführt. Es werden 24 Pflegeheime rekrutiert und randomisiert der Interventions- und der Kontrollgruppe zugeteilt. Die primären Endpunkte Prävalenz von Schlafproblemen und Belastung Pflegender werden mittels des Sleep Disorder Inventory (SDI) erfasst. Als sekundäre Endpunkte werden Häufigkeit und Schweregrad der Schlafprobleme (SDI), Lebensqualität (QoLAD, MEDLO-Tool) und Schlafqualität (PSQI) erfasst. In 6 Pflegeheimen wird eine Subgruppenanalyse mittels Aktigraphie durchgeführt. Des Weiteren wird eine umfangreiche Prozessevaluation durchgeführt, mit dem Ziel der Beschreibung von fördernden und hemmenden Faktoren einer erfolgreichen Intervention bzw. deren Implementierung unter Berücksichtigung relevanter Kontextfaktoren.

Vorläufige oder erwartete Ergebnisse, Ausblick: Es wird erwartet, dass durch die Etablierung erfolgreicher nicht-pharmakologischer Maßnahmen Schlafprobleme von Pflegeheimbewohner*innen mit Demenz reduziert bzw. vermieden werden können und in weiterer Folge die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert sowie die Belastung für Pflegende reduziert wird

Interessenkonflikte: Es bestehen keine Interessenskonflikte.


Literatur

1.
Hoffmann TC, Glasziou PP, Boutron I, Milne R, Perera R, Moher D, Altman DG, Barbour V, Macdonald H, Johnston M, Lamb SE, Dixon-Woods M, McCulloch P, Wyatt JC, Chan AW, Michie S. Better reporting of interventions: template for intervention description and replication (TIDieR) checklist and guide. BMJ. 2014 Mar 7;348:g1687. DOI: 10.1136/bmj.g1687 Externer Link
2.
Möhler R, Köpke S, Meyer G. Criteria for Reporting the Development and Evaluation of Complex Interventions in healthcare: revised guideline (CReDECI 2). Trials. 2015 May 3;16:204. DOI: 10.1186/s13063-015-0709-y Externer Link