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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Dementia Care Nurse – Qualifikation für erweiterte Kompetenzen von Pflegenden zur aufsuchenden Hilfe für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Meeting Abstract

  • Stephanie Heinrich - Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Deutschland
  • Manuela Grünzig - Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Deutschland
  • Thomas Klatt - Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Deutschland
  • Christine Schiller - Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Deutschland
  • Gabriele Meyer - Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-OG10-02

doi: 10.3205/19ebm126, urn:nbn:de:0183-19ebm1261

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Heinrich et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Die Mehrzahl der Menschen mit Demenz lebt zu Hause und wird durch Angehörige begleitet. Es liegen zahlreiche Angebote zur Unterstützung der häuslichen Pflege und Betreuung vor. Diese sind jedoch nicht immer niederschwellig zugänglich oder den Anspruchsberechtigten nicht bekannt. In Sachsen-Anhalt - ohne Pflegestützpunkte - ist der Zugang zu wohnortnahen und übergreifenden Beratungsstrukturen zusätzlich erschwert.

Ziel: Das Pilotprojekt zielt auf die Entwicklung einer innovativen und wissenschaftsbasierten Qualifikation für Pflegende zur Dementia Care Nurse (DCN). Diese speziell ausgebildeten DCNs sollen Betroffene langfristig über die Krankheitsphasen hinweg im Rahmen einer aufsuchenden Hilfe informieren, beraten und begleiten.

Fragestellungen:

1.
Bereitet die Qualifikation adäquat auf die praktische Tätigkeit der DCN vor?
2.
Wie gestaltet sich die aufsuchende Hilfe (Akzeptanz, Frequenz, Zeitumfang, Ort, soziodemografische und gesundheitsbezogene Merkmale)?
3.
Inwieweit verändert sich die Versorgung durch die Intervention?

Methoden: Das Projekt wird durch eine Prozessevaluation mittels eines „Mixed Methods“-Ansatzes begleitet und soll Erkenntnisse für die weitere Entwicklung der Qualifikation als auch der aufsuchenden Hilfe erbringen. Zur Datenerfassung werden unterschiedliche Instrumente z.B. Anamnese-, Dokumentations- sowie Evaluationsbögen und leitfadengestützte Interviews genutzt.

  • Die Evaluation der Qualifikation erfolgt durch die DCNs sowie Fokusgruppen mit Expert*innen, die bereits an der Modellierung der Qualifikation beteiligt waren.
  • Anhand von Protokollen und leitfadengestützten Interviews mit Betroffenen werden Ausrichtung, Bedarfe und Akzeptanz der aufsuchenden Hilfe erfasst und deskriptiv sowie qualitativ ausgewertet.
  • Vorgesehen sind weiterhin Interviews mit Netzwerkpartner*innen, um wahrgenommene Veränderungen aufzudecken.

Vorläufige oder erwartete Ergebnisse, Ausblick: Erste praktische Erfahrungen zeigen, dass vielfältige Bedarfe vorliegen. Zum Beispiel fehlen Zugänge zu spezifischen Versorgungs- und Entlastungsangeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Bedarf nach Information, Beratung und Fallbegleitung im Sinne eines Case Managements in der Region Sachsen-Anhalt gestaltet. Die Pilotierung soll Anhaltspunkte liefern, wie die Qualifikation und die neue Berufsrolle zur DCN im Versorgungsgeschehen ausgestaltet und angenommen wird.