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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Ambient Care – Fragebogenstudie zu den Nutzermerkmalen beruflich Pflegender im Krankenhaus

Meeting Abstract

  • Swantje Seismann-Petersen - Universität zu Lübeck, Sektion Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • Michael Sengpiel - Universität zu Lübeck, Institut für Multimodale und Interaktive Systeme, Lübeck, Deutschland
  • Angelika Schley - Universität zu Lübeck, Sektion Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • Bennet Gerlach - Universität zu Lübeck, Institut für Telematik, Lübeck, Deutschland
  • Sascha Köpke - Universität zu Lübeck, Sektion Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-OG10-01

doi: 10.3205/19ebm125, urn:nbn:de:0183-19ebm1255

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Seismann-Petersen et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Die Einführung und Etablierung digitaler Technik zur Unterstützung der Versorgung im Krankenhaus gilt als Möglichkeit zur Überwindung aktueller und zukünftiger Versorgungsprobleme. Die Implementierung ist jedoch mit verschiedenen Barrieren verbunden. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe, wie z.B. fehlende Technikkompetenz und mangelnde Technikakzeptanz der Nutzer*innen, deren Bedürfnisse zudem häufig nicht in den Mittelpunkt gestellt werden. Insbesondere „ambiente“ Technik kann z.B. aufgrund der möglichen Überwachungs- und Kontrollfunktionen zu Ablehnung führen. Eine erfolgreiche Entwicklung und Implementierung digitaler Technik im Krankenhaus bedarf daher der Kenntnis der Einstellungen, des Wissens und der Bedürfnisse der beruflich Pflegenden als wichtige Nutzer*innengruppe.

Methoden: Auf Basis des Technology Acceptance Model (TAM) wurde ein 10-seitiger Fragebogen in verschiedenen iterativen Schritten entwickelt. Dem Model folgend erfasst der Fragebogen neben der wahrgenommenen Nützlichkeit und der wahrgenommene Bedienungsfreundlichkeit, weitere Faktoren wie sozialen Einfluss, Überwachungsängste oder Einstellung der Pflegenden auf die tatsächliche Nutzung digitaler Technik. Durchgeführt werden soll eine Fragebogenstudie in Krankenhäusern in Hamburg (n=10) und Schleswig-Holstein (n=20) sowie eine deutschlandweite Onlineerhebung. Die Pilotierung des Fragebogens erfolgt derzeit auf zwei Stationen eines Krankenhauses der Regelversorgung.

Vorläufige oder erwartete Ergebnisse, Ausblick: Die Erhebung der Einstellung und Charakteristika beruflich Pflegender als Nutzer*innen digitaler Anwendungssysteme in einem großen Sample wird Erkenntnisse sowohl für die Entwicklung und Nutzung als auch für die Implementierung digitaler Technik im Krankenhaus erbringen. Erfasst werden z.B. mögliche Barrieren der Implementierung sowie Strategien zu deren Überwindung, um angepasste Benutzerschnittstellen zu definieren. Darüber hinaus sind Erkenntnisse hinsichtlich der Kontroll- und Überwachungsängste gegenüber ambienten Anwendungen von Interesse.

In einem weiteren Projektschritt werden die Ergebnisse bei der Entwicklung eines ambienten Raumes („HealthLab“) zur Versorgung chronischer Wunden genutzt.

Interessenkonflikte: Es bestehen keinerlei Interessenkonflikte.


Literatur

1.
Kummer TF, Recker J, Bick M. Technology-induced anxiety: Manifestations, cultural influences, and its effect on the adoption of sensor-based technology in German and Australian hospitals. Information & Management. 2017;54(1):73-89. DOI: 10.1016/j.im.2016.04.002 Externer Link
2.
Mieronkoski R, Azimi I, Rahmani AM, Aantaa R, Terävä V, Liljeberg P, Salanterä S. The Internet of Things for basic nursing care-A scoping review. Int J Nurs Stud. 2017 Apr;69:78-90. DOI: 10.1016/j.ijnurstu.2017.01.009 Externer Link