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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Auf welcher methodischen Qualität basieren unsere medizinischen Empfehlungen für ältere Menschen? Eine Analyse am Beispiel einer Serie von Systematischen Übersichtsarbeiten im Rahmen des PRIMA-eDS Projekts

Meeting Abstract

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  • Lisa Lechterbeck - Universität Witten, Allgemeinmedizin, Witten, Deutschland
  • Andreas Christian Sönnichsen - Universität Wien, Abteilung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Wien, Österreich

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-OG06-01

doi: 10.3205/19ebm085, urn:nbn:de:0183-19ebm0857

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Lechterbeck et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Ziel dieser Arbeit ist die methodische Überprüfung der Qualität aller eingeschlossenen Studien einer publizierten Reihe von sechs systematische Übersichtsarbeiten (SRs) mit insgesamt 48 eingeschlossenen Systematischen Übersichtsarbeiten, 51 Interventions- und 33 Beobachtungsstudien, die als Grundlage zur Entwicklung von Empfehlungen zur Behandlung von älteren Patienten dienten und die Entwicklung einer Strategie für den Umgang mit fehlender Evidenz und mangelnder Studienqualität.

Methoden: Es erfolgt eine Qualitätsbewertung aller eingeschlossenen Studien mittels der Tools AMSTAR für SRs, CASP für Beobachtungsstudien und des Cochrane Tool Risk of Bias für Interventionsstudien.

Ergebnisse: Die Evidenzbasis häufig verschriebener Medikamente ist gering. Die untersuchten Studien zeigten neben einem deutlichen Studienmangel in der Population, einen Mangel an hochwertiger Evidenz. Unter den Beobachtungsstudien blieb bei fast der Hälfte aller Veröffentlichungen unklar, ob das Follow-Up ausreichend lang und vollständig war. Bei einem Drittel passte das Ergebnis nicht zur beobachteten Evidenz und bei ebenso vielen konnte dies nicht bewertet werden. Das größte Verzerrungspotenzial der Interventionsstudien trat bei der Selektion und der korrekten Verblindung auf. Qualitätsmängel der SRs bestanden hinsichtlich der Literaturrecherche.

Schlussfolgerungen: Trotz mangelnder Studienqualität ist es wichtig, aus der vorhandene Evidenz Empfehlungen zur Behandlung von älteren Patienten zu entwickeln, um diese bestmöglich behandeln zu können.

Interessenkonflikte: Lisa Lechterbeck ist seit Mai 2017 beim pharmazeutischen Unternehmer Pfizer beschäftigt. Dieser Text entstand ohne finanzielle Unterstützung durch Pfizer oder einen anderen Sponsor.