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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

InfAct – Information for Action: Der Weg zu einem europäischen Gesundheitsinformationssystem

Meeting Abstract

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  • Angela Fehr - Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Deutschland
  • Thomas Ziese - Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-EG03-09

doi: 10.3205/19ebm064, urn:nbn:de:0183-19ebm0647

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Fehr et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Gesundheitssysteme in Europa stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Zu diesen zählen der demografische Wandel, eine zunehmende Krankheitslast bei chronischen nichtübertragbaren Erkrankungen sowie gesundheitliche und Versorgungsungleichheiten. Vergleichbare Gesundheitsdaten in Europa unterstützen die Planung und Umsetzung (gesundheits-)politischer Maßnahmen und den Erfahrungsaustausch zwischen EU-Staaten [1]. Das System der Gesundheitsinformationen in der EU ist jedoch fragmentiert und oft projektbasiert. Vor diesem Hintergrund startete im März 2018 das EU-Projekt „InfAct – Information for Action“, gefördert durch das dritte EU-Gesundheitsprogramm (2014–2020) mit einer Laufzeit von drei Jahren. Aufbauend auf früheren Projekten zu Gesundheitsinformation und Gesundheitsindikatoren, zuletzt dem EU-BRIDGE Health-Projekt, hat InfAct zum Ziel, die Basis für ein nachhaltiges europäisches Gesundheitsinformationssystem (EU-HIS) zu errichten [2]. Wissenschaftler/Innen aus 40 Institutionen, aus 28 EU- und weiteren europäischen Staaten und aus internationalen Organisationen sind an diesem Projekt beteiligt. Geleitet wird es vom belgischen Public Health-Institut (Sciensano).

Methoden: Fünf inhaltliche Arbeitspakete befassen sich mit der Stärkung nationaler Gesundheitsinformationssysteme, dem Abbau von Informationsungleichheiten, der Weiterentwicklung von Instrumenten und Indikatoren, u.a. der europäischen Kernindikatoren für Gesundheit (ECHI), der Erschließung neuer und der Interoperabilität von Datenquellen und dem verbesserten Zugang zu Daten, Metadaten und Analysen über eine Webplattform. Zwei Arbeitspakete schaffen die Grundlagen für die Governance eines nachhaltigen europäischen Gesundheitsinformationssystems und für seine Verankerung in den beteiligten Mitgliedstaaten.

Vorläufige oder erwartete Ergebnisse, Ausblick: Das Ziel von InfAct ist der Aufbau eines nachhaltigen europäischen Gesundheitsinformationssystems. Forschung und systematischer Austausch im Bereich von Gesundheitsinformationen, Gesundheitsindikatoren und Gesundheitsberichterstattung werden gefördert und verstärkt. Gleichzeitig werden gesundheitliche Informationsungleichheiten in der EU erkannt und nachhaltig abgebaut. Die Förderung von Wissen und Expertise unterstützt den Ausbau evidenzbasierter Public Health und trägt dazu bei, die Gesundheit der Menschen in der EU zu verbessern.


Literatur

1.
Fehr A, Lange C, Fuchs J, Neuhauser H, Schmitz R. Gesundheitsmonitoring und Gesundheitsindikatoren in Europa. Journal of Health Monitoring. 2017;2(1):3-23. DOI: 10.17886/RKI-GBE-2017-004.2 Externer Link
2.
van Oers H, van Oyen H. Small steps towards an EU health information system. Archives of Public Health. 2018;76(1):33.