Artikel
Mobile health (m-health) interventions for overweight or obese people – ein Cochrane Review
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 20. März 2019 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund/Fragestellung: Übergewicht und Adipositas sind global zunehmende Risikofaktoren für verschiedene Erkrankungen mit erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen und Kosten. Interventionen zur Verhaltensänderung bilden Schlüsselkomponenten bei der Behandlung. Intentionsbildung und Verhaltenskontrolle sind komplexe psychologische Vorgänge. Im Bereich des Gesundheitsverhaltens stellt das transtheoretische Modell [1] die Theorie auf, dass verstärkende Faktoren zur Verhaltensänderung beitragen und diese festigen können. Smartphones, die stets in Körpernähe getragen werden und auf denen Gesundheits-Apps installiert sind, könnten daher eine Reduktion krankheitsfördernder Gewohnheiten niedrigschwellig und kostengünstig fördern. Die Literatur beschreibt m-health-Interventionen als indirekte Interventionen, die zur Förderung von Selbstwirksamkeit und Adhärenz beitragen, sowie als direkte Interventionen, die Fähigkeiten und gezieltes Verhalten beeinflussen können. Sie haben somit das Potenzial, betroffene Menschen in einer aktiven Rolle zu stärken. Passend zum Kongressthema „EbM und digitale Transformation in der Medizin“ ist es das Ziel dieser Arbeit systematisch zu überprüfen, ob m-health-Interventionen die Verhaltensänderung von übergewichtigen Menschen unterstützen können.
Methoden: Im Rahmen eines Cochrane Reviews werden m-health-Interventionen, die in randomisierten kontrollierten Studien getestet wurden, hinsichtlich ihrer Effektivität evaluiert. Zunächst werden diese Studien identifiziert und ihre Qualität mit GRADE bewertet. Anschließend ist mittels einer strukturierten Datenextraktion und meta-analytischer Methoden geplant, die in den Studien berichteten komplexen m-health-Interventionen hinsichtlich ihrer Komponenten zu beschreiben, um untersuchen zu können welche Aspekte wirksam oder unwirksam sind. Als patientenrelevante primäre Endpunkte werden Gewichtsveränderung sowie Zunahme von köperlicher Aktivität und als sekundäre Endpunkte die Veränderung von Essgewohnheiten, gesundheitsbezogene Lebensqualität und sozioökonomische Effekte berücksichtigt.
Vorläufige oder erwartete Ergebnisse, Ausblick: Vorläufige Forschungsergebnisse zeigen einen Effekt von Gesundheits-Apps auf kurzfristige Gewichtsverluste, eine nachhaltige Gewichtsabbnahme scheint jedoch nach einem Jahr nicht gegeben [2]. Daher ist es wichtig auf der Basis aktueller Studiendaten die kurz- und vor allem die mittelfristige Wirksamkeit zu untersuchen.
Interessenkonflikte: Wir haben keine Interessenkonflikte.
Literatur
- 1.
- Prochaska JO, Redding CA, Evers KE. The transtheoretical model and stages of change. In: Glanz K, Rimer BK, Viswanath K, editors. Health behavior: theory, research, and practice. 5th ed. San Francisco: Jossey-Bass; 2015. p. 125-48.
- 2.
- Harris LM, Mounsey A, Nashelsky J. Clinical Inquiries: Can mobile technology improve weight loss in overweight and obese patients? J Fam Pract. 2017 Feb;66(2):111-113.