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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Konzept für ein nationales Gesundheitsportal

Meeting Abstract

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  • Klaus Koch - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Gesundheitsinformation, Deutschland
  • Ingrid Maria Jakobi - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Gesundheitsinformation, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmS4-V6-01

doi: 10.3205/19ebm026, urn:nbn:de:0183-19ebm0266

Veröffentlicht: 20. März 2019

© 2019 Koch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit der Erstellung eines Konzepts für ein „nationales Gesundheitsportal“ beauftragt. Das Portal soll das Potenzial haben, zum zentralen deutschen Internetangebot zu Fragen zur Gesundheit zu werden. Zudem soll es einen Beitrag zur Steigerung der Gesundheitskompetenz leisten. Dem Konzept liegt der Ansatz zugrunde, dass sich die an Evidenz orientierten Anbieter von Informationen auf gemeinsame Qualitätsstandards einigen und als „Content-Partner“ ihre Inhalte auf einer kooperativen Plattform bereitstellen.

Methoden: Im Rahmen einer Fragebogen-unterstützten Befragung wurde die Einschätzung und Bereitschaft zur Beteiligung an einem nationalen Gesundheitsportal erhoben. Der Entwurf des Konzepts wurde im Februar 2018 auf der Website des IQWiG veröffentlicht und zur Anhörung gestellt. Die Ergebnisse der Befragung und der Stellungnahmen flossen in das Konzept ein.

Ergebnisse: Es gab 98 Rückmeldungen auf den Fragebogen und 61 Stellungnahmen. Die weit überwiegende Mehrzahl der Rückmeldungen unterstützte die Idee eines Portals, einige Eckpunkte des Konzepts wurden jedoch hinterfragt.

Insgesamt ergab die Erhebung, dass für alle Module bereits wesentliche Kerninhalte sowie potenzielle Kooperationspartner in Deutschland vorhanden sind und der Aufbau eines kooperativen, nationalen Gesundheitsportals möglich ist. Qualitätskriterien für die vorhandenen Angebote wurden von vielen genannt, diese sind jedoch noch heterogen und erfordern zukünftig eine übergreifende Definition und Vereinheitlichung. Inhaltlich wird der Aufbau eines kooperativen Portals als machbar eingeschätzt. Die tatsächliche Bereitschaft, sich als Partner des Portals zu beteiligen, wird jedoch von der Ausgestaltung des Trägers, den Qualitätsanforderungen und dem vom Träger des Portals zu erstellenden Feinkonzept abhängen.

Schlussfolgerungen: Entscheidend für eine Akzeptanz des Portals in der Bevölkerung ist unter anderem, dass der Träger sich beim Auf- und Ausbau der inhaltlichen Strukturen in erster Linie an Nutzerbedürfnissen orientiert. Dazu ist die frühzeitige Einbeziehung der Zielgruppen nötig. Gleichzeitig erfordert der Aufbau und Betrieb des Portals aber auch von den Partnern die Bereitschaft, bei der Einbindung ihrer Inhalte in das Portal den Nutzerbedürfnissen Vorrang zu geben. Damit ein kooperatives Portal erfolgreich umgesetzt werden kann, ist ein offener Dialog mit potenziellen Kooperationspartnern erforderlich.


Literatur

1.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Hrsg. Konzept für ein nationales Gesundheitsportal (P17-02). 2018. Verfügbar unter: https://www.iqwig.de/de/projekte-ergebnisse/projekte/gesundheitsinformation/p17-02-konzept-fuer-ein-nationales-gesundheitsportal.7849.html Externer Link