gms | German Medical Science

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Angemessenheit medizinischer Versorgung – methodische Ansätze von der Identifikation bis zur Implementierung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Claudia Wild - Ludwig Boltzmann Institut Health Technology Assessment
  • presenting/speaker Hans Paalvast - Zorginstituut Nederland, Diemen, Niederlande
  • author presenting/speaker Robert Emprechtinger - Ludwig Boltzmann Institut Health Technology Assessment

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmW-17

doi: 10.3205/18ebm177, urn:nbn:de:0183-18ebm1778

Veröffentlicht: 6. März 2018

© 2018 Wild et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einführung und Relevanz des Themas: Die Zahl der Initiativen, die sich mit einer Reduktion einer medizinischen Überversorgung zusammenfassen lassen („low-value“, „wasteful care“ oder „inappropriate care“), steigt weltweit. 2013 wurde – mit wenig internationaler Öffentlichkeit, aber mit öffentlichem Auftrag der niederländischen Gesundheitsministerin und entsprechenden Ressourcen ausgestattet – das „Zinige Zorg“ Programm (kurz IZZI, angesiedelt am Niederländischen Zorginstituut/ ZIN) begründet: es hat zur Aufgabe, systematisch die Angemessenheit von Interventionen mit großen Praxisvarianzen ­ in konkreten Indikationsgebieten zu ermitteln und in Folge - in einem mehrstufigen Verfahren - sowohl eine angemessene Versorgung zu forcieren als auch unangemessene medizinische Leistungen zu reduzieren. In dem methodischen Vorgehen von „Zinige Zorg“ ist die Implementierung ein definierter Prozessschritt. Bislang wird an Hüft- und Knieoperationen, Nachsorge bei primärem Brustkrebs oder Hautkrebs, Versorgung bei Lungen – und bei Darmkrebs in einem terminalen Stadium gearbeitet.

In Österreich wird seit 3 Jahren an der Entwicklung einer Methodik sowie an deren Erprobung anhand von diagnostischen Verfahren gearbeitet. Da die Kommunikation der Ergebnisse an Kostenträger ebenso wie an Leistungs-AnbieterInnen ein wesentliches Element bei der Implementierung zugunsten Verbesserungen ist, wird diesem Aspekt (verschiedene Visualisierungen, Interaktivität der Landkarten) entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet.

Ablauf des Workshops: In diesem Workshop soll der (umfassende) methodische Ansatz aus den Niederlanden vorgestellt und mit Beispielen aus Österreich komplementiert werden. In der anschließenden Diskussion sollen die methodischen Ansätze in NL und Ö, sowie ev. weitere Beispiele aus dem Publikum kritisch betrachtet werden.

Begründung für das Format als Workshop: Aufgrund des noch jungen Arbeitsgebietes ist der kritische Austausch in der EbM-Community wichtig.

Didaktisches Konzept & Inhalte des Workshops: 2 Vorträge/ Inputs mit 2-3 Punkten für Diskussion, moderierte Diskussion

Moderation: Claudia Wild, Institutsleiterin LBI-HTA/ Österreich

Sprache (Vorträge wie Diskussion): bi-lingual (Englisch + Deutsch)

  • Hans Paalvast, Programm-Manager IZZI (ZIN/ Niederlande):
    „Das niederländische Zinige Zorg Programm: Konzept, Methodik, Beispiele“
  • Robert Emprechtinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter (LBI-HTA/ Österreich):
    „Methodik Angemessenheitsforschung am Beispiel von 2 diagnostischen Verfahren (MRT, Echokardiographie)“
  • Diskussion

Literatur

1.
Wild C, Mayer J. Überversorgung: Initiativen zur Identifikation ineffektiver oder nicht bedarfsgerechter Leistungen. Wiener Medizinische Wochenschrift/WMW. 2016;166(5):149-54.
2.
Paalvast H, Enzing J, Deksen J. Business Intelligence: a tool of the Zinnige zorg program. Combining clinical expertise and data to contribute to more appropriate care in the Netherlands [Presentation]. In: IZZI-Meeting; 2016 Jun.
3.
Emprechtinger R, Fischer S, Wild C. Möglichkeiten zur Identifikation von unangemessenen MRT Einsatz. Teil 3. LBI-HTA Projektbericht Nr.: 80c. 2016.