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Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Methoden zur aktiven Beteiligung von älteren Menschen an der Planung und Durchführung von Gesundheitsforschung

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Imke Schilling - Institut für Public Health und Pflegeforschung, Fachbereich 11, Abteilung 1, Versorgungsforschung, Universität Bremen
  • Ansgar Gerhardus - Institut für Public Health und Pflegeforschung, Fachbereich 11, Abteilung 1, Versorgungsforschung, Universität Bremen

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmP6-7

doi: 10.3205/18ebm122, urn:nbn:de:0183-18ebm1220

Veröffentlicht: 6. März 2018

© 2018 Schilling et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Durch den demografischen Wandel steigt der Bedarf an Forschung zur Gesundheitsversorgung von älteren Menschen. Zunehmend werden die Potentiale einer aktiven Beteiligung von Patient*innen und Mitgliedern der Öffentlichkeit an der Planung und Umsetzung von Studien wahrgenommen: Neben dem Empowerment von Patient*innen und einer Demokratisierung des Forschungsprozesses kann Patient*innenbeteiligung zur Relevanz und Qualität von Forschung beitragen und die Entwicklung einer patientenorientierten Gesundheitsversorgung fördern.

Bislang ist wenig bekannt dazu, wie ältere Menschen aktiv an Gesundheitsforschung beteiligt werden können. Wir wollten wissen:

  • Welche Methoden werden genutzt, um Menschen mit altersbedingten Erkrankungen an Gesundheitsforschung zu beteiligen?
  • Was fördert und was hemmt die Patient*innenbeteiligung von älteren Menschen?

Methoden/Material: Wir wollten Studien erfassen, die ältere Menschen aktiv an Gesundheitsforschung beteiligt haben und deren Methoden sowie fördernde und hemmende Faktoren analysieren. Dazu haben wir eine systematische Literaturrecherche in drei elektronischen Datenbanken (PubMed, CINAHL, Cochrane Library) für Januar 2007 bis Juli 2017 durchgeführt. Zusätzlich haben wir Referenzlisten, eine spezialisierte Zeitschrift und eine spezialisierte Homepage gescreent und durch Citation tracking neuere Publikationen geprüft. Wir konnten neun Artikel einschließen.

Ergebnisse: Die aktive Beteiligung von älteren Menschen an Gesundheitsforschung ist machbar, geht jedoch mit Herausforderungen einher. Diese umfassen spezifische Kommunikationsbedürfnisse, eine eingeschränkte Mobilität, zeitliche Beschränkungen, begrenzte Kontinuität der Teilnahme, Schwierigkeiten Beziehungen aufzubauen sowie ein eingeschränktes Selbstvertrauen sich zu beteiligen. Diese Herausforderungen sind in der Umsetzung von Patient*innenbeteiligung zu beachten. Um eine effektive Beteiligung zu fördern, sind die Wahl des Ortes, die Nutzung von Visualisierungen und barrierefreier Kommunikation, der Aufbau vertrauensvoller Beziehungen sowie die Flexibilität der Beteiligungsansätze von zentraler Bedeutung.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zu fördernden und hemmenden Faktoren für die Beteiligung von älteren Menschen an Gesundheitsforschung können Forschende unterstützen ältere Menschen effektiv an Forschungsprojekten zu beteiligen. Es besteht weiterer Forschungsbedarf zur Beteiligung von Menschen in Altersheimen oder mit Einschränkungen der Mobilität, des Hörens oder Sehens.