gms | German Medical Science

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Effekte psychosozialer Interventionen für Psoriasis-Patienten auf Lebensqualität und psychologische Outcomes – eine Meta-Analyse

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Eva Christalle - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Jördis M. Zill - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Martin Härter - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Ulrich Mrowietz - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitäts-Hautklinik Kiel
  • Matthias Augustin - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Jörg Dirmaier - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmV-05-4

doi: 10.3205/18ebm030, urn:nbn:de:0183-18ebm0304

Veröffentlicht: 6. März 2018

© 2018 Christalle et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Psoriasis ist eine chronische Hauterkrankung, die mit starken psychosozialen Belastungen einhergeht. Gleichzeitig zeigen Studien einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Psoriasis und psychischen Belastungen. Es wurde eine Vielzahl psychosozialer und psychoedukativer Interventionen als Unterstützungsangebote für Psoriasis-Patienten entwickelt. Ziel dieser Arbeit ist, eine systematische Darstellung dieser Interventionen und die Prüfung ihrer Effektivität im Rahmen einer Meta-Analyse.

Methodik: Es wurde eine systematische Übersichtsarbeit zu Studien zu psychosozialen Interventionen und deren Wirksamkeit für erwachsene Psoriasis-Patienten erstellt. Die Suchstrategie umfasste vier Datenbanken (Embase, Pubmed, PsycInfo, Central) sowie die Verfolgung von Referenzen und Zitationen. Zwei unabhängige Rater screenten Titel, Abstracts und Volltexte. Anhand eines Leitfadens wurden Daten zu den Interventionen und ihren Effekten auf patientenberichtete Outcomes (z.B. Lebensqualität, Depressivität etc.) extrahiert. Das Verzerrungsrisiko der Studien wurde von zwei unabhängigen Ratern nach dem Cochrane-Handbuch bewertet. Die Studie wurde über PROSPERO registriert (Registrierungsnummer: CRD42016037934). Im Anschluss wurden durch eine Meta-Analyse gemittelte Effekte auf die häufigsten psychologischen Outcomes berechnet.

Ergebnisse: Aus insgesamt 5010 Referenzen wurden 21 Artikel zu 19 Studien eingeschlossen. Hauptsächlich wurden Studien zu kognitiv-behavioralen (n=4), achtsamkeitsbasierten Verfahren (n=3) sowie emotionalem Schreiben (n=3) identifiziert. Dabei wurden vorwiegend Einzelsettings (n=8) und Gruppensitzungen (n=6) eingesetzt. Die Bewertung des Verzerrungsrisikos zeigte größtenteils unklare Ergebnisse da viele Prozesse nicht ausreichend beschrieben wurden, wobei nur eine Studie von einer Verblindung der Probanden berichtete. Die Meta-Analyse zeigte signifikante kleine bis mittlere Effekte auf Lebensqualität (0.28 [0.04-0.51]) und Ängstlichkeit (0.36 [0.15-0.57]).

Schlussfolgerungen: Es existieren viele psychosoziale Interventionen mit verschiedenen Ansätzen für Patienten mit Psoriasis existieren, die positive Effekte auf patientenberichtete Outcomes zeigen. Dennoch gab es häufig Mängel in der methodischen Qualität der Studien, die ein Verzerrungsrisiko darstellen. Die Übersicht bietet die Möglichkeit diese Interventionen hinsichtlich Inhalten und Effekten zu vergleichen.