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Gemeinsam informiert entscheiden: 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

03.03. - 05.03.2016, Köln

Untersuchung der Informationsbedarfe von Teilnehmenden an der nachgehenden arbeitsmedizinischen Vorsorge nach Asbestexposition / Uran-Strahlenbelastung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Daniel Kämpf - Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin (IPAS), TU Dresden, Medizinische Fakultät, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden, Deutschland
  • Anne Steputat - IPAS, Dresden, Deutschland
  • Andreas Seidler - Direktor IPAS, Dresden, Deutschland

Gemeinsam informiert entscheiden. 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Köln, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16ebmP72

doi: 10.3205/16ebm145, urn:nbn:de:0183-16ebm1452

Veröffentlicht: 23. Februar 2016

© 2016 Kämpf et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Für ehemals asbestexponierte Arbeitnehmer/-innen und Beschäftigte im Uranerzbergbau besteht die Möglichkeit einer nachgehenden arbeitsmedizinischen Vorsorge, welche zur Früherkennung der durch Asbest bzw. durch Staub- und Strahlenbelastung verursachten Erkrankungen dient. Neben nicht-malignen Erkrankungen wie Lungenfibrose stehen insbesondere bösartige Erkrankungen der Lunge und des Rippenfells im Mittelpunkt. Da sich diese Folgen mit einer Latenz von 30 bis 40 Jahren manifestieren können, findet alle 12 bis 36 Monate ein Vorsorgetermin statt. Dieser beinhaltet neben einem Anamnesegespräch eine körperliche Untersuchung, eine Lungenfunktionsprüfung sowie eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes. Verwaltet und koordiniert wird diese Sekundärpräventionsmaßnahme durch die „Gesundheitsvorsorge“ (GVS), eine Gemeinschaftseinrichtung aller gesetzlichen Unfallversicherungsträger.

Unbekannt sind sowohl das vorhandene Wissen der Betroffenen über Nutzen und Risiko dieser Vorsorge als auch deren Erwartungshaltungen, Kompetenzen und Beteiligungspräferenzen. Für ein modernes Vorsorgeprogramm mit dem Anspruch einer partizipativen Beteiligung der Betroffenen ist jedoch die Kenntnis solcher Aspekte von wesentlicher Bedeutung.

Ziel der geplanten Pilotstudie ist daher die Erfassung der Informationsbedarfe und Beteiligungspräferenzen der Betroffenen. Die gewonnenen Erkenntnisse können perspektivisch zur Entwicklung einer Teilnehmerinformation, z.B. in Form eines modifizierten Einladungsschreibens, dienen, die dazu beitragen kann, die Vorsorge im Sinne einer partizipativen Zusammenarbeit von Betroffenen und Ärzten zu gestalten.

Methoden: Zunächst wird eine qualitative Datenerhebung mittels Experteninterviews mit ausgewählten Betroffenen und Ärzten durchgeführt. Diese Befragung erfolgt in Form eines halbstandardisierten Interviews mit Leitfaden und Tonbandaufzeichnung. Nach Auswertung der Interviews erfolgt unter zusätzlicher Berücksichtigung von validierten Erhebungsinstrumenten die Ausarbeitung eines neuen Fragebogens, der auf die spezifischen Themen und Problematiken der nachgehenden arbeitsmedizinischen Vorsorge ausgerichtet ist.

Anschließend wird eine epidemiologische Querschnittsstudie mit quantitativer Erhebung der Informationsbedarfe und Beteiligungspräferenzen an einem größeren Kollektiv der Vorsorgeberechtigten realisiert. Unter Verwendung des Datenpools der GVS werden sowohl aktuelle Teilnehmer als auch Nichtteilnehmer des Programmes eingeschlossen.