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Gemeinsam informiert entscheiden: 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

03.03. - 05.03.2016, Köln

Patientenorientierung in der Versorgung chronisch Kranker – eine vergleichende Befragung zwischen DMP Diabetes Teilnehmern und Teilnehmern der Regelversorgung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Dusan Simic - Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • author Kristina Lorrek - Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • author Sibel Altin - Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • author Marcus Redaèlli - Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • author Christina Samel - Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • author Stephanie Stock - Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland

Gemeinsam informiert entscheiden. 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Köln, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16ebmP59

doi: 10.3205/16ebm132, urn:nbn:de:0183-16ebm1323

Veröffentlicht: 23. Februar 2016

© 2016 Simic et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Chronic Care Modell (CCM) nach Ed Wagner zielt auf die Verbesserung der Versorgung chronisch Kranker. Die Elemente des CCM werden inzwischen weltweit in Programmen zur Versorgungsverbesserung chronisch Kranker eingesetzt. Die deutschen Disease Management Programme (DMPs) zum Diabetes Mellitus Typ 2 wurden zwar nicht explizit nach dem CCM modelliert, enthalten aber wichtige Elemente des CCM, wie z.B. eine stärkere Patientenzentrierung der Versorgung.

Ziel: Ziel der Studie ist eine vergleichende Befragung von Versicherten mit Diabetes Mellitus Typ 2, die im DMP eingeschrieben sind, im Vergleich zu Diabetikern in der Regelversorgung. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Patientenzentrierung und der Kosteneffektivität.

Methodik: Einschlusskriterien waren die gesicherte Diagnose Diabetes Mellitus Typ 2, ein durchgehender Versicherungszeitraum im Studienjahr sowie Alter > 60 Jahre. Die Interventionsgruppe (IG) bildeten Versicherte, welche im DMP Diabetes Mellitus Typ 2 eingeschrieben waren. Die Kontrollgruppe (KG) bestand aus Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2 aus der Regelversorgung. In Deutschland wurden einmalig 12.000 (5.000 IG, 7.000 KG) Versicherte der Barmer GEK angeschrieben. Der Fragebogen umfasste die folgenden vier Dimensionen: Lebensqualität, Patientenzentrierung, Prozessqualität und Patientenzufriedenheit. Die Patientenzentrierung wurde mittels des PACIC gemessen. Zusätzlich wurden die Leistungsausgaben der Probanden erhoben, welche an der Befragung teilgenommen haben.

Ergebnisse: Von den Versicherten wurden 2.470 Fragebögen ausgefüllt zurückgesendet (IG 1.791, Rücklaufquote 36%; KG 679, Rücklaufquote 10%). Versicherte aus der IG erzielten in allen fünf Kategorien des PACIC Instruments (patient activation, delivery system/practice design, goal setting/tailoring, problem solving/contextual, and follow-up/coordination) signifikant bessere Ergebnisse als Patienten aus der KG. Die Prozessqualität wird von der IG signifikant besser beurteilt, als von der KG. Bezüglich der Kosten zeigt sich, dass die IG signifikant niedrigere Arzneimittel- und Gesamtausgaben aufweist, während bei den Krankenhauskosten keine signifikanten Unterschiede zu verzeichnen sind.

Diskussion: Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass chronisch kranke Versicherte, die im Rahmen eines strukturierten Behandlungsprogramms behandelt werden, ihre Versorgung als patientenzentrierter und qualitätsgesicherter erleben als Versicherte in der Regelversorgung.