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Gemeinsam informiert entscheiden: 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

03.03. - 05.03.2016, Köln

Evaluation eines Entscheidungsprozesses im Rahmen der Aktualisierung der S3-Leitlinie „Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen“

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Monika Becker - Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland
  • author Stefanie Bühn - Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland
  • author Dawid Pieper - Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland

Gemeinsam informiert entscheiden. 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Köln, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16ebmP34

doi: 10.3205/16ebm106, urn:nbn:de:0183-16ebm1064

Veröffentlicht: 23. Februar 2016

© 2016 Becker et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Die Frage, wann und wie Leitlinien (LL) aktualisiert werden sollen, findet zunehmende Beachtung. Auf Basis einer systematischen Übersichtsarbeit über Methoden der Aktualisierung von LL wurde ein Konzept zur Leitlinienaktualisierung entwickelt, welches u.a. einen Entscheidungsprozess zum Bedarf und Umfang einer planmäßigen Aktualisierung umfasst. Im Rahmen der Aktualisierung der S3-LL „Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen“ wurde 2014 dieser Prozess mit einer Vorabrecherche der Literatur und einer Online-Befragung der Delegierten getestet. Das Ziel dieses Projektes war eine Evaluation des erfolgten Vorgehens, um ggf. einen Überarbeitungsbedarf zu identifizieren.

Material/Methoden: 25 Delegierte, die sich an der Online-Befragung im Rahmen des Entscheidungsprozesses beteiligt haben, wurden im April 2015 erneut angeschrieben und gebeten an einer kurzen Online-Umfrage (LimeSurvey) teilzunehmen. Es wurden 2 Reminder verschickt. Die Umfrage beinhaltete insgesamt 9 Fragen, die größtenteils auf einer Likert-Skala von 1 (negative Ausprägung) bis 5 (positive Ausprägung) beantwortet werden sollten.

Ergebnisse: 19/25 (76%) haben sich an der Umfrage beteiligt. 74% bzw. 26% der Delegierten gaben an, die für ihr Fachgebiet relevanten Abstracts der Vorabrecherche vollständig bzw. teilweise gelesen zu haben. Der Bekanntheitsgrad der identifizierten Studien wurde im Median mit 3 (Spannweite: 2-4) eingestuft. Die Ergebnisse der Vorabrecherche wurden für die Einschätzung der Evidenzlage sowie des daraus resultierenden Aktualisierungs- bzw. Ergänzungsbedarfs jeweils als „hilfreich“ (Median 4; 3-5) erachtet. Für die Einschätzung der Relevanz der zu bearbeitenden Themen wurde im Median am stärksten das Kriterium „Häufigkeit des klinischen Problems“ berücksichtigt (4; 2-5). Die Berücksichtigung der Kriterien „Variabilität in der Praxis“ und „kontrovers diskutierte Empfehlungen / Themen“ wurden jeweils mit einem Median von 3 (2-5) eingestuft. Der Unterstützungsgrad der Befragung für die Festlegung des Aktualisierungs- bzw. Ergänzungsbedarfs wurde insgesamt im Median mit 4 (2-5) eingeschätzt.

Schlussfolgerung: Insgesamt zeigten sich die Delegierten sehr zufrieden mit dem Entscheidungsprozess. Das Vorgehen ermöglicht eine systematische Entscheidungsfindung über die zu aktualisierenden bzw. erweiternden Themenbereiche einer LL. Weitere Praxistests sind jedoch notwendig.