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Die Prozesse komplexer Interventionen verstehen: Design der Prozessevaluation in einer Cluster-randomisierten kontrollierten Studie zu den Effekten personenzentrierter Pflege und Versorgung in Pflegeheimen (EPCentCare) (NCT02295462)
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Veröffentlicht: | 23. Februar 2016 |
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Ziel: In der multizentrischen Cluster-randomisierten kontrollierten Studie EPCentCare werden die Effekte einer komplexen Intervention zur Förderung personenzentrierter Pflege und Versorgung auf die Prävalenz von Antipsychotikaverschreibungen in Pflegeheimen evaluiert. Um eine valide Ergebnisinterpretation zu unterstützen, enthält die Studie eine systematische, theoretisch geleitete Prozessevaluation [1] zu folgenden Forschungsfragen: (1) Inwieweit werden die geplanten Interventionskomponenten tatsächlich vermittelt und angenommen? (2) Wie verändern sich die adressierten Effektdeterminanten? (3) Welche Kontextfaktoren sind für die Umsetzung und das Wirken der einzelnen Interventionskomponenten relevant?
Methoden: Einem „mixed methods“-Ansatz folgend, werden in beiden Studienarmen wiederholt quantitative und qualitative Daten zu folgenden Prozessparametern pro Forschungsfrage erhoben:
- 1.
- Für alle Interventionskomponenten (z. B. Schulung und Supervision von einrichtungsinternen Experten/-innen für personenzentrierte Altenpflege = EPAs, Bereitstellung von Medikationsgutachten) werden die Reichweite, Häufigkeit, Dauer, Inhalte und Methoden der Vermittlung dokumentiert. Zusätzlich werden die Akzeptanz und die Nutzung der vermittelten Informationen und Materialien durch die Adressaten (EPAs, Pflegende, Ärzte/-innen) erfasst.
- 2.
- Die angenommenen Effektdeterminanten umfassen das Wissen und die Einstellungen der an der Versorgung Beteiligten (EPAs, Pflegende, Ärzte/-innen), die Qualität der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit sowie bestimmte pflegerische Verfahrensweisen in der Versorgung von Menschen mit Demenz. Hierzu werden selbstberichtete Informationen von den genannten Personengruppen erhoben.
- 3.
- Potenziell relevante Kontextfaktoren sind z. B. Merkmale der Infrastruktur und der Kultur der Einrichtungen. Entsprechende Informationen werden von den direkt an der Versorgung Beteiligten, den Einrichtungsleitenden und den für die Vermittlung der Interventionskomponenten Zuständigen erhoben.
Zur Datenerhebung werden vielfältige Instrumente genutzt, z. B. standardisierte Fragebögen, Logbücher sowie semistrukturierte Einzel- oder Gruppeninterviews.
Die quantitativen und qualitativen Daten werden deskriptiv ausgewertet und themenbezogen aggregiert. Die Ergebnisse werden pro Studienarm Cluster-individuell und -übergreifend dargestellt.