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Gemeinsam informiert entscheiden: 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

03.03. - 05.03.2016, Köln

Die Prozesse komplexer Interventionen verstehen: Design der Prozessevaluation in einer Cluster-randomisierten kontrollierten Studie zu den Effekten personenzentrierter Pflege und Versorgung in Pflegeheimen (EPCentCare) (NCT02295462)

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Katrin Balzer - Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • author Eva-Maria Wolschon - Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • author Sascha Köpke - Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • author Christin Richter - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle (Saale), Deutschland
  • author Almuth Berg - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle (Saale), Deutschland
  • author Steffen Fleischer - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle (Saale), Deutschland
  • author Susanne Löscher - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten, Deutschland
  • author Horst Christian Vollmar - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten, Deutschland
  • author Andreas Sönnichsen - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten, Deutschland
  • author Eva Mann - Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Salzburg, Österreich
  • author Gabriele Meyer - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle (Saale), Deutschland

Gemeinsam informiert entscheiden. 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Köln, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16ebmP16

doi: 10.3205/16ebm087, urn:nbn:de:0183-16ebm0870

Veröffentlicht: 23. Februar 2016

© 2016 Balzer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Ziel: In der multizentrischen Cluster-randomisierten kontrollierten Studie EPCentCare werden die Effekte einer komplexen Intervention zur Förderung personenzentrierter Pflege und Versorgung auf die Prävalenz von Antipsychotikaverschreibungen in Pflegeheimen evaluiert. Um eine valide Ergebnisinterpretation zu unterstützen, enthält die Studie eine systematische, theoretisch geleitete Prozessevaluation [1] zu folgenden Forschungsfragen: (1) Inwieweit werden die geplanten Interventionskomponenten tatsächlich vermittelt und angenommen? (2) Wie verändern sich die adressierten Effektdeterminanten? (3) Welche Kontextfaktoren sind für die Umsetzung und das Wirken der einzelnen Interventionskomponenten relevant?

Methoden: Einem „mixed methods“-Ansatz folgend, werden in beiden Studienarmen wiederholt quantitative und qualitative Daten zu folgenden Prozessparametern pro Forschungsfrage erhoben:

1.
Für alle Interventionskomponenten (z. B. Schulung und Supervision von einrichtungsinternen Experten/-innen für personenzentrierte Altenpflege = EPAs, Bereitstellung von Medikationsgutachten) werden die Reichweite, Häufigkeit, Dauer, Inhalte und Methoden der Vermittlung dokumentiert. Zusätzlich werden die Akzeptanz und die Nutzung der vermittelten Informationen und Materialien durch die Adressaten (EPAs, Pflegende, Ärzte/-innen) erfasst.
2.
Die angenommenen Effektdeterminanten umfassen das Wissen und die Einstellungen der an der Versorgung Beteiligten (EPAs, Pflegende, Ärzte/-innen), die Qualität der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit sowie bestimmte pflegerische Verfahrensweisen in der Versorgung von Menschen mit Demenz. Hierzu werden selbstberichtete Informationen von den genannten Personengruppen erhoben.
3.
Potenziell relevante Kontextfaktoren sind z. B. Merkmale der Infrastruktur und der Kultur der Einrichtungen. Entsprechende Informationen werden von den direkt an der Versorgung Beteiligten, den Einrichtungsleitenden und den für die Vermittlung der Interventionskomponenten Zuständigen erhoben.

Zur Datenerhebung werden vielfältige Instrumente genutzt, z. B. standardisierte Fragebögen, Logbücher sowie semistrukturierte Einzel- oder Gruppeninterviews.

Die quantitativen und qualitativen Daten werden deskriptiv ausgewertet und themenbezogen aggregiert. Die Ergebnisse werden pro Studienarm Cluster-individuell und -übergreifend dargestellt.


Literatur

1.
Moore GF, Audrey S, Barker M, Bond L, Bonell C, Hardeman W, Moore L, O'Cathain A, Tinati T, Wight D, Baird J. Process evaluation of complex interventions: Medical Research Council guidance. BMJ. 2015;350:h1258. DOI: 10.1136/bmj.h1258 Externer Link