gms | German Medical Science

Gemeinsam informiert entscheiden: 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

03.03. - 05.03.2016, Köln

Analyse von Patientenentscheidungen im primärdiagnostischen Prozess. Eine qualitative Studie zum besseren Verständnis von Unter- und Überversorgung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Achim Mortsiefer - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Elisabeth Gummersbach - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Jürgen in der Schmitten - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Vera Kalitzkus - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Verena Leve - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Gabriele Wagner - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • author Hans Christian Vollmar - Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Gemeinsam informiert entscheiden. 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Köln, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16ebmP7

doi: 10.3205/16ebm078, urn:nbn:de:0183-16ebm0786

Veröffentlicht: 23. Februar 2016

© 2016 Mortsiefer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Das Ergebnis des diagnostischen Prozesses zur Abklärung von Erstsymptomen wird nicht allein durch das arztseitig geleitete „Medical Decision-Making“ bestimmt, sondern ebenso durch Patientenentscheidungen im Vorfeld, während und nach der ärztlichen Konsultation. Die Patienten entscheiden, ob und ab wann sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, welche Praxis bzw. Klinik sie aufsuchen, welche Informationen und Präferenzen sie dem Arzt mitteilen, ob sie in der Konsultation einer ärztlich vorgeschlagenen oder gemeinsam ausgehandelten medizinischen Maßnahme zustimmen und ob sie anschließend die Vereinbarung tatsächlich umsetzen oder z.B. lieber eine Zweitmeinung einholen. Ebenso müssen Patienten entscheiden, ob und welche Informationsquellen sie nutzen wollen und ob sie ihnen vertrauen wie z.B. Rat von Freunden, Internet-Recherche.

Zum „Patient Decision-Making“ liegen nur wenige empirische Studien vor. Es darf vermutet werden, dass hier ein Schlüssel zum Verständnis der Entstehung von Über- und Unterdiagnostik bzw. Über- und Unterinanspruchnahme medizinischer Leistungen vorliegt. Ziel dieser Studie ist die Gewinnung besserer Erkenntnisse über patientenseitige Entscheidungsprozesse im Umgang mit neu aufgetretenen Krankheitssymptomen.

Methoden: Qualitative Studie mit narrativen, teils leitfadengestützen Interviews gefolgt von Fokusgruppen mit Patienten. Die Auswahl der Stichprobe erfolgt nach den Grundsätzen des „Theoretical Sampling“. Nach der Pseudonymisierung erfolgt die vollständige Transkription der Interviews bzw. Fokusgruppengespräche. Für die Auswertung werden qualitative Verfahren (offene Kodierung, inhaltsanalytische Auswertung) verwendet.

Diese Studie ist Teil der Phase I eines Forschungsprogramms zur Prävention von Unter- und Überversorgung in der Primärmedizin im Rahmen eines Entwicklungskonzepts für komplexe Interventionen nach Campbell et al. 2000.