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EbM zwischen Best Practice und inflationärem Gebrauch
16. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 14.03.2015, Berlin

Effektivität und Sicherheit von Opioiden in der Behandlung von Schmerz und von Husten bei älteren Menschen – von der Evidenz zur Entwicklung von Empfehlungen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Roman Schlager - Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • author Yolanda Martinez - Centre for Primary Care, Institute of Population Health, University of Manchester, Manchester, Vereinigtes Königreich
  • author Anna Renom-Guiteras - Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • author Andreas Sönnichsen - Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

EbM zwischen Best Practice und inflationärem Gebrauch. 16. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 13.-14.03.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15ebmP3f

doi: 10.3205/15ebm106, urn:nbn:de:0183-15ebm1060

Veröffentlicht: 3. März 2015

© 2015 Schlager et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Studienziele: Opioide werden bei älteren Menschen (>65 Jahre) häufig in der Behandlung von Schmerz und von Husten eingesetzt. Nutzen und Risiken dieser Behandlung wurden für diese Altersgruppe bislang unzureichend bewertet. Daraus ergeben sich folgende Studienziele: 1. Durchführung einer Nutzen-Risiko-Bewertung von Opioiden in der Behandlung von Schmerz und von Husten bei älteren Menschen. 2. Erarbeitung von Empfehlungen zum Einsatz von Opioiden bei älteren Menschen für die Verwendung in einer elektronischen Entscheidungshilfe für Hausärztinnen und Hausärzte.

Material/Methoden: Systematische Übersichtsarbeit (SÜ) in 3 Schritten, wobei jeder Folgeschritt nur dann unternommen wird, wenn der vorhergehende keine qualitativ hochwertigen Studien ergab. Suche 1 und 2 ermitteln SÜ und Meta-Analysen (MA) jeweils aus dem Zeitraum zwischen dem Suchtermin und der Einrichtung folgender Datenbanken: Cochrane und DARE (Suche 1), MEDLINE, EMBASE, INAHTA und IPA (Suche 2). In der Suche 3A werden kontrollierte Interventions- und Beobachtungsstudien aus den SÜ und MA erfasst, die in Suche 1 und 2 nicht eingeschlossen werden konnten. Die Suche 3B ermittelt kontrollierte Interventions- und Beobachtungsstudien der letzten 10 Jahre aus denselben Datenbanken wie Suche 2. Einschlusskriterien: Alter >65 Jahre oder Subgruppenanalyse dieser Altersgruppe, klinisch relevante Endpunkte als Outcome.

Review-Prozess: Auswahl, Datenextraktion und Ermittlung der Studienqualität erfolgen durch zwei unabhängige Gutachter. Auf Basis dieser Evidenz werden Empfehlungen nach der GRADE-Methodik entwickelt.

Ergebnisse: Suche 1 und 2 ergaben zusammen n=670 Referenzen, von denen 3 SÜ und MA eingeschlossen werden konnten. Die Suche 3A ergab bislang n=37 Studien von denen n=2 kontrollierte Interventionsstudien und n=11 Beobachtungsstudien ermittelt werden konnten, die die Einschlusskriterien erfüllen. Abschließende Ergebnisse sind für 01/2015 geplant.

Schlussfolgerung/Ausblick: Im Rahmen dieser Arbeit werden evidenzbasierte Empfehlungen zum Einsatz von Opioiden bei älteren Menschen entwickelt und in eine elektronische Entscheidungshilfe integriert. Die elektronische Entscheidungshilfe wird im Anschluss in einer randomisiert kontrollierten Studie getestet.

Diese Arbeit ist Teil des Projektes PRIMA-eDS*, welches durch das 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission gefördert wird (Nr. 305388-2).

*Für weitere Informationen besuchen Sie bitte http://www.prima-eds.eu/