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Hausärztliche Beratung zu PSA-Screening – eine S1-Handlungsempfehlung der DEGAM
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Veröffentlicht: | 3. März 2015 |
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Hintergrund und Fragestellung: Beratung zu Prostatakrebsfrüherkennung ist eine hausärztliche Aufgabe. Empfehlungen aus evidenzbasierten Leitlinien hierzu sind widersprüchlich. Nach der deutschen S3-Leitlinie sollen alle Männer ab 45 Jahren, die eine mutmaßliche Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren haben, prinzipiell über die Möglichkeiten der Prostatakrebsfrüherkennung informiert werden. Die US Preventive Services Task Force und das American College of Physicians haben sich aufgrund des ungünstigen Risiko-Nutzen-Verhältnisses gegen eine Prostatakrebsfrüherkennung mittels PSA-Screening ausgesprochen. Im Spannungsfeld widersprüchlicher Leitlinienempfehlungen, Patientenwünschen und der Honorierungssituation besteht das Risiko, dass Patienten Überdiagnostik und in der Folge Übertherapie ausgesetzt werden. Es braucht daher handhabbare, versorgungsbereichsspezifische Empfehlungen auf der Basis der besten verfügbaren Evidenz.
Material/Methoden: Es wurde zunächst eine Literaturrecherche durchgeführt. Nachfolgend wurde ein Algorithmus erstellt, der den Umgang mit Patienten darstellt, die von sich aus nach einem PSA-Screening fragen. Für die Beratung wurden patientenverständliche Beschreibungen und Visualisierungen der Number needed to screen und der Number(s) needed to harm sowie des positiven und negativen prädiktiven Wertes gestaltet. Der Text der Leitlinie und die Abbildungen wurden in einem mehrstufigen Verfahren durch vier Reviewer begutachtet und durch die Autoren überarbeitet. Anschließend wurde die Handlungsempfehlung von den Mitgliedern der ständigen Leitlinienkommission der DEGAM kommentiert, abgestimmt und auf der Basis der Rückmeldungen erneut überarbeitet. Schließlich wurde die Handlungsempfehlung durch das DEGAM-Präsidium offiziell verabschiedet. Am 30.09.2013 wurde sie veröffentlicht.
Ergebnisse: Für Hausärzte liegt jetzt eine systematisch entwickelte Handlungsempfehlung vor. Darin wird empfohlen, nur diejenigen Männer zu beraten, welche die Themen Prostatakrebsfrüherkennung / PSA-Screening von sich aus ansprechen. Für die Beratungsinhalte (Vor- und Nachteile der Untersuchung, Aussagekraft von positiven und negativen Testergebnissen) werden für das Arzt-Patient-Gespräch aufbereitete Formulierungen und Visualisierungen angeboten sowie auf frei verfügbare evidenzbasierte Patienteninformationen hingewiesen.
Schlussfolgerung: Auf der gleichen Evidenzbasis kommen verschiedene Fachgesellschaften hinsichtlich PSA-Screening zu unterschiedlichen Empfehlungen.