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Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch: 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 17.03.2012, Hamburg

Einfluss des Gesundheitsverständnisses auf den Austausch und die Konstruktion medizinischen Wissens

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Martina Bientzle - Institut für Wissensmedien, Tübingen, Deutschland
  • Joachim Kimmerle - Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Ulrike Cress - Institut für Wissensmedien, Tübingen, Deutschland
  • Ansgar Thiel - Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland

Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch. 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 15.-17.03.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ebm088

doi: 10.3205/12ebm088, urn:nbn:de:0183-12ebm0887

Veröffentlicht: 5. März 2012

© 2012 Bientzle et al.
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Gliederung

Text

Eine medizinische Versorgung, die sich zum Ziel setzt sich an den neusten Erkenntnissen der Wissenschaft zu orientieren, ist nur durch Spezialisierung möglich. Bedingt durch die Spezialisierung wird ein Patient parallel von mehreren medizinischen Dienstleistern betreut. Für eine effektive Betreuung der Patienten ist Wissensaustausch und Wissenskonstruktion der verschiedenen medizinischen Communities unabdingbar. Der Wissenskonstruktionsprozess kann gleichzeitig als individueller und kollektiver (sozialer) Prozess verstanden werden [1]. Allerdings ist bislang über die Prozesse der kollektiven und individuellen Konstruktion medizinischen Wissens nur wenig bekannt. Ein interessanter Aspekt ist, dass das Verständnis von Gesundheit und Krankheit in verschiedenen Communities differiert [2]. Innerhalb der Schulmedizin kann ein biomedizinisches von einem biopsychosozialen Gesundheitsverständnis unterschieden werden. Das Gesundheitsverständnis nimmt u.a. Einfluss auf die Therapie. Es hat eine handlungsleitende Funktion.

In einer Studie mit Physiotherapieschülern (N=84) gehen wir der Frage nach inwiefern das Gesundheitsverständnis systematisch Einfluss auf den Wissensaustausch und den Wissenskonstruktionsprozess über das kontrovers diskutierte Thema Stretching nimmt. Konkret wird untersucht, wie Personen mit, zum wissenschaftlich akzeptierten Wissen, widersprüchlichen Informationen umgehen, wenn diese (A) in einer mit dem eigenen Gesundheitsverständnis kongruenten Art bzw. (B) in einer mit dem eigenen Gesundheitsverständnis inkongruenten Art präsentiert werden. Wir nehmen an, dass Widersprüchlichkeiten unter A angenommen und weitergegeben werden, während unter B Widersprüchlichkeiten gefunden und revidiert werden.

Ergebnisse: Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir noch in der Datenerhebung und können noch keine Ergebnisse präsentieren. Bis Februar 2012 reichen wir gerne Ergebnisse nach.


Literatur

1.
Cress, UL, Kimmerle, JO. A systemic and cognitive view on collaborative knowledge building with wikis. International Journal of Computer-Supported Collaborative Learning. 2008;3(2):105-22.
2.
Thiel, AN, Zipfel, ST. Gesundheitskonzepte und der Umgang mit Krankheit und Beschwerden - Health Concepts and Coping with Disease and Symptoms. Psychother Psych Med. 2007;57(5):193-4.