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Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch: 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 17.03.2012, Hamburg

Systematische Entwicklung eines Kompetenzpools zur Reaktionsfähigkeit von Krankenpflegepersonal in Notaufnahmen im Rahmen von Katastrophensituationen

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Ramona Kupfer - Universität Hamburg, MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften, Hamburg, Deutschland
  • author Matthias Lenz - Universität Hamburg, MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften, Hamburg, Deutschland

Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch. 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 15.-17.03.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ebm072

doi: 10.3205/12ebm072, urn:nbn:de:0183-12ebm0721

Veröffentlicht: 5. März 2012

© 2012 Kupfer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Es fehlen valide Verfahren zur Quantifizierung der Katastrophenbereitschaft im Gesundheitssektor. Neben der Bereitschaft sachlicher und personaler Ressourcen (surge capacity), ist die Fähigkeit einer koordinierten Reaktion von zentraler Bedeutung. Grundlegend ist kompetentes Personal. Im Rahmen des CDC-TIIDE-Projektes (US Centers for Disease Control; Terrorism Injuries: Information, Dissemination and Exchange) wurden kürzlich Kernkompetenzen für alle Gesundheitsprofessionen systematisch entwickelt.

Ziel des vorliegenden Projektes war die Entwicklung eines pflegespezifischen Kompetenzpools, der die Versorgungssituation in Deutschland berücksichtigt. Er soll die Basis für eine valide Quantifizierung der Katastrophenbereitschaft von Pflegepersonal in Notaufnahmen bilden.

Methoden: Für die unmittelbare Krisenreaktion (response) relevante Kernkompetenzen wurden aus den TIIDE-Kompetenzen extrahiert. International publizierte, pflegespezifische Kompetenzen wurden systematisch identifiziert und integriert. Die Kompetenzen wurden nach Bloom´s Lernzieltaxonomie definiert, ins Deutsche übersetzt und begrifflich an das deutsche Versorgungssystem angepasst. Nach Rückübersetzung durch eine britische Muttersprachlerin wurden sie mit den englischen Originalformulierungen abgeglichen und wo erforderlich revidiert.

Ergebnisse: Der Kompetenzpool beinhaltet 68 Kompetenzen in 9 Domänen: Eigene Rolle, Situationsbewusstsein, Kommunikation, Sicherheit, Versorgungskapazitäten, klinisches Management, Public Health, Ethik, Recht.

Ausblick: Die Kompetenzen werden qualitativ pilotiert (inhaltliche und strukturelle Verständlichkeit). Ein adaptiertes online Delphi-Verfahren mit deutschen Pflegeexperten wird durchgeführt, um Konsens über die Domänen und die enthaltenen Kompetenzen zu erzielen. Es folgt die Entwicklung des Kompetenzmessverfahrens. Dessen Reliabilität und Validität werden in einer Validierungsstudie anhand mehrerer Katastrophenübungen in Krankenhausnotaufnahmen evaluiert.